Lale Ziegler

Tıp Dr. (Univ. Istanbul) Lale Ziegler

Ärztliche Psychotherapie / Einzel- und Gruppentherapie / Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie

Rohrbacher Str. 148
69126 Heidelberg (Gegenüber Bethanien Krankenhaus in KUMON) Heidelberg
Stichpunkte

Ausbildung, Heilerlaubnis, Abrechnung

  • Arzt/Ärztin
  • Arzt/Ärztin approbiert
  • Gesetzliche Krankenversicherung, Private Krankenversicherung, Selbstzahler

Behandlungs-Stichpunkte

  • allg. psych. Problem - Lebensberatung
  • Angst - Phobie
  • Depression
  • Persönlichkeitsstörung
  • Psychosomatik
  • Schmerzen
  • Stress - Burnout - Mobbing
  • Trauer

Verfahren

  • Tiefenpsychologisches Verfahren

Therapie-Angebot

  • Einzeltherapie
  • Gruppentherapie

Weitere Sprachen

  • Türkisch

Mitgliedschaften

  • Deutsch-Türkische Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosoziale Gesundheit
  • Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde
  • Institut für Gruppenanalyse Heidelberg
Persönliches Profil

Vita

Tıp Dr., Approbation als Ärztin (1988, Universität Istanbul)
Promotion, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie (1998, Türkei)
Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie (2008, Deutschland)
Langjährige Erfahrung in
- stationärer, teilstationärer und ambulanter Psychotherapie
- interkultureller Psychotherapie
- Einzel- und Gruppenpsychotherapie

Türk dilinde Psikoterapi

Türkiye kökenli danışanlar için anadilde bireysel terapi.
Türkiye kökenli kadınlar için Türk dilinde psikoterapi grubu.

Behandlungsphilosophie

Ich biete in meiner Praxis tiefenpsychologisch orientierte Einzel-und Gruppentherapien an. Eine Therapie mit tiefenpsychologischem Ansatz ist meinem Verständnis nach eine gemeinsame und erlebnisreiche Reise von Patient und Therapeut in die Tiefen der Seele, wo unbewusste Überzeugungen, ewige Sehnsüchte und Ängste wurzeln, die in der Kindheit geformt wurden.

Tiefenpsychologische Einzeltherapie

Nach maximal 5 Vorgesprächen beantrage ich eine tiefenpsychologische Einzeltherapie als Kurzzeittherapie (ca. 25 Sitzungen) oder Langzeittherapie (ca. 50 Sitzungen) bei Ihrer Krankenkasse, damit die Kosten übernommen werden können. Eine Sitzung dauert 50 Minuten.
Zu den grundlegenden Annahmen des tiefenpsychologischen Ansatzes gehört das Konzept des „Unbewussten“. Demnach beeinflusst eine andere, uns unbewusste Ebene des Denkens und Fühlens die Art und Weise, wie wir die Welt, die Menschen um uns und uns selbst wahrnehmen und wie wir auf sie reagieren. Diese unbewusste Ebene bildet sich in der Kindheit. Sie ist wie eine Brille, durch die wir zwar die Welt im Hier und Jetzt sehen, die aber unsere Sicht auf ihre Realität verzerrt. Beziehungen innerhalb der Herkunftsfamilie erzeugen in unserer Seele Bilder, etwa die eines „strengen Vaters“, einer „liebevollen, aber ohnmächtigen Mutter“ oder „neidischer Geschwister“. Diesen Bildern entsprechend sehen wir im Hier und Jetzt in Autoritätsfiguren „strenge Väter“, in fürsorglichen Lehrerinnen potentielle „Mütter“ oder rivalisieren wir gerne mit Kollegen. Diesen Vorgang nennt man Projektion: Wir projizieren unsere inneren Bilder auf die Personen des heutigen Lebens. Genau dieser Mechanismus kann aber zu immensen Beziehungsproblemen führen, da wir dadurch die Realität unserer Mitmenschen verkennen und beispielsweise in unserem Partner den strengen und tyrannischen Vater bekämpfen.
Eine zweite wichtige Annahme des tiefenpsychologischen Ansatzes fußt auf der Beobachtung, dass wir Menschen uns oft selbst belügen und manipulieren, um unliebsamen Wahrheiten aus dem Weg zu gehen. Als Beispiel können wir uns eine Frau vorstellen, die zwar vom eifersüchtigen Partner geschlagen wird, doch weiterhin behauptet, er schlage sie aus Liebe. Diese Selbstlügen werden von den Mitmenschen oft viel klarer gesehen, bleiben aber bei der betreffenden Person im blinden Fleck der „Verdrängung“. Wir nennen die diversen unbewussten Methoden, durch deren Einsatz ein Mensch seine eigene, verzerrte Wahrnehmung gestaltet, Abwehrmechanismen. Abgewehrt werden hier unliebsame Emotionen, Gedanken und Wahrnehmungen. So kann ein Mensch sich als eine sehr starke Person wahrnehmen, wenn er eigene Schwächen ignoriert, oder im Gegenteil, sich als Opfer der Umstände wahrnehmen, wenn er ignoriert, was er selbst zu der Situation beigetragen hat. Diese Selbstbilder, die wir, auch um den Preis unserer seelischen Gesundheit, aufrechterhalten zu versuchen, erfüllen zumeist die oftmals unbewusst übertragenen Aufträge der Eltern.
Unsere Aufgabe in der Therapie besteht im „Aufdecken“ dieser Mechanismen durch ein tieferes Verständnis von der Herausbildung unserer Persönlichkeit im Laufe der Kindheits- und Jugendjahre. Damit dringen wir hinter die unbewusst aufrechterhaltene Fassade zur Selbsterkenntnis unserer echten Gefühlen und Bedürfnissen vor. In dieser Selbsterkenntnis liegt der Schlüssel für eine bessere Selbstfürsorge sowie für eine entspannende und beruhigende Selbstakzeptanz.

Tiefenpsychologische Gruppentherapie

Eine tiefenpsychologische Therapiegruppe besteht aus 6 bis 9 Teilnehmer. Ab April 2017 werden Kleingruppen von 3-5 Teilnehmern zugelassen.
Die Gruppe findet wöchentlich einmal in den Räumlichkeiten meiner Praxis statt, jede Sitzung dauert 100 Minuten. Zunächst finden maximal 5 Vorgespräche in Einzelsitzung statt, damit ich Sie kennenlernen und einen Bericht zum Antrag einer Therapie an die Gutachter Ihrer Krankenkasse verfassen kann. Nach der Bewilligung unterschreiben alle Gruppenteilnehmer eine Therapievereinbarung, in der sie sich der Schweigepflicht unterwerfen.
Unsere Arbeitstechnik nennt man freie Assoziation, also „freie, spontane Einfälle“. Es werden weder Themen vorbestimmt, noch wer wann sprechen wird. Der Therapeut strukturiert die Gruppensitzung so wenig wie möglich. Wie in einer alltäglichen Unterhaltung beginnt das Gespräch mit der Initiative eines Teilnehmers, der etwas über sich selbst mitteilen oder jemand anderem eine Frage stellen möchte. Die Gruppenteilnehmer sind eingeladen, alles zu sagen, was ihnen „einfällt“.
Eine Therapiegruppe mit tiefenpsychologischem Ansatz entfaltet ihre Wirkung durch zwei Mechanismen, der sogenannten haltenden Funktion und der Inszenierung.
Die haltende Funktion ist eine Geborgenheit spendende Wirkung, die die Teilnehmer in einer von Akzeptanz und Empathie geprägten Atmosphäre genießen. Die Gruppe übernimmt die Rolle einer Ersatzfamilie, durch die das Gefühl mancher Teilnehmer, einsam auf der Welt zu sein, sich vermindert. So wie in einer gut funktionierenden, liebevollen Familie fühlen sich die Teilnehmer „gehalten“, verstanden, unterstützt und so akzeptiert, wie sie sind.
Diese wertschätzende Atmosphäre ermutigt die Teilnehmer, über ihre wahren Bedürfnisse zu sprechen, Gefühle zuzulassen, die sie bisher vielleicht abgewehrt hatten, um in Konfliktsituationen stark zu bleiben. Besonders für die Menschen, die sich in ihrem Leben häufig ausgegrenzt, nicht verstanden oder entwertet gefühlt haben, hat diese Wertschätzung und Akzeptanz in der Gruppe eine emotional korrigierende, d.h. heilsame Wirkung. Durch die Unterstützung der Gruppe fällt es den Teilnehmern leichter, manche unangenehmen Gefühle auszuhalten und unliebsamen Wahrheiten in die Augen zu schauen.
Beschwerden werden in der Tiefenpsychologie als eine Folge von Schwierigkeiten mit den Bezugspersonen der Vergangenheit oder des heutigen Lebens angesehen, wobei unser emotionales Gehirn die Beziehungsgeflechte der Vergangenheit und des heutigen Lebens nicht klar voneinander unterscheiden kann. Das bedeutet, dass ein Mensch, der in der Herkunftsfamilie geliebt und wertgeschätzt wurde, heute von seinem Chef die gleiche Haltung erwartet, im Gegensatz zu jemandem, der als Kind oft gemaßregelt wurde und heute alle Vorgesetzten als insuffizient und ungerecht erlebt.
Das Konzept der Inszenierung beruht in diesem Zusammenhang auf einer Grundannahme des tiefenpsychologischen Ansatzes, der Projektion:
In einer therapeutischen Gruppe findet jeder Teilnehmer mehrere „Projektionsflächen“, d.h. Menschen, die ihn an frühere Szenen seines Lebens erinnern. So kann jeder Teilnehmer beispielsweise in der Therapeutin, je nach vorangegangener Lebensgeschichte, eine zugewandte Lehrerin, einen intoleranten Vater oder eine distanzierte Mutter erkennen. Genauso verhält es sich mit den Projektionen der Teilnehmer untereinander. Ein Teilnehmer kann in einem anderen ein neidisches älteres Geschwister wahrnehmen, ein anderer jedoch bedürftige jüngere. Dieser Umstand bildet die Bühne, auf der jeder Teilnehmer seine eigene Geschichte „inszeniert“ und dadurch für die anderen verständlich macht. Die Gruppe nimmt diese Szenen, die von jedem Einzelnen angeboten werden, einfühlsam auf, meldet sie zurück und hilft bei der Verarbeitung der Erlebnisse, deren Bedeutung aus der Angst heraus, die Bezugspersonen zu verlieren, oftmals unbewusst verdrängt wurden.


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Letzte Änderung am 28.08.2022