Alles Wissenswerte zu Psychotherapie (Seite 2/14)
Psychologischer Psychotherapeut
Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut
Was ist ein Psychologischer Psychotherapeut?
Psychologische Psychotherapeuten sind Diplom-Psychologen, die sich zum Psychotherapeuten weitergebildet haben. Sie erwerben in ihrer Ausbildung umfassende Kenntnisse über die Diagnostik und die Therapie psychischer Störungen und psychisch bedingter körperlicher Erkrankungen bei Erwachsenen.
Was ist ein Psychotherapeut nach der Approbationsordnung von 2020?
Student:innen, die seit dem Wintersemester 2020/2021 mit dem Bachelorstudiengang Psychologie begonnen haben, müssen nach einem erfolgreichen Studienabschluss den Masterstudiengang Psychotherapie an- und abschließen, um psychotherapeutisch arbeiten zu dürfen. Nach erfolgreichem Abschluss der staatlichen psychotherapeutischen Prüfung erhalten die Abolvent:innen gleichzeitig ihre Approbation, also die gesetzliche Erlaubnis, und dürfen sich Psychotherapeut nennen.
Eine ausführliche Beschreibung von Ausbildung, Weiterbildung Zulassung und Vergütung finden Sie auf der Seite Psychotherapeut nach der Approbationsordnung 2020.
Wie ist der Übergang von der alten zur neuen Ausbildung zeitlich geregelt?
Den bisherigen Weg zum Psychologischen Psychotherapeuten können Studierende und Psychotherapeut:innen in Ausbildung nun nur noch gehen, wenn sie vor dem 01. September 2020 ein einschlägiges universitäres Psychologiestudium oder ihre Ausbildung im bisherigen System begonnen haben. Sie haben bis 2032, in Härtefällen bis 2035, Zeit, eine Approbationsausbildung nach den bis 2020 gültigen Regelungen zu absolvieren.
Was ist ein Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut?
Im Gegensatz dazu sind Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut:innen für die Therapie psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen ausgebildet. Bei Bedarf können sie auch Heranwachsende bis zum 21. Lebensjahr behandeln. Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut:innen sind ebenfalls häufig Diplom-Psycholog:innen, können jedoch auch Pädagogik, Sozialpädagogik und andere sozialwissenschaftliche Fächer studiert haben.
Der neue Ausbildungsweg mit Bachelor- und Masterstudium sowie die Weiterbildung zum Fachpsychotherapeuten für Kinder- und Jugendliche ersetzt die bisherige Ausbildung zum Kinder- und Jugendlichentherapeuten. Die drei- bis fünfjährige Ausbildung steht Absolvent:innen der Fächer Psychologie (mit klinischer Psychologie), Pädagogik, Sozialer Arbeit und Erziehungswissenschaften offen. Wer sein Bachelorstudium vor dem 1. September 2020 begonnen hat, kann die Ausbildung noch bis 2032, in Härtefällen bis 2035, abschließen.
Wie rechnen Psychotherapeuten mit Kassensitz ab?
Niedergelassene Psychotherapeut:innen und Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut:innen rechnen die Kosten der Therapie wie Ärzte über die gesetzlichen Krankenkassen ab. Früher war eine Überweisung durch den Hausarzt notwendig, um eine Therapie bei einem Psychotherapeuten oder Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten zu beginnen. Heute wird diese jedoch nicht mehr benötigt.
Welche Ausbildung haben Psychologische Psychotherapeuten?
Wie ist die Ausbildung zum Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten?
Die Ausbildungen sind durch die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Psychotherapeut:innen beziehungsweise für Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut:innen bundesweit einheitlich geregelt. Sie müssen an einem staatlich anerkannten Ausbildungsinstitut stattfinden und werden mit einer staatlichen Prüfung abgeschlossen.
Die Ausbildungen dauern drei bis fünf Jahre und finden in einem der vier „Richtlinienpsychotherapieverfahren“ statt: in der Verhaltenstherapie, der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie, der analytischen Psychotherapie und seit Ende 2018 auch in der Systemischen Therapie.
Weitere Informationen zur Ausbildung finden Sie in der tabellarischen Übersicht.