Arnika Otto

Arnika Otto

Systemische Sexual- und Paartherapeutin

Am Waldthausenpark 7-9
45127 Essen Essen
Stichpunkte

Ausbildung, Heilerlaubnis, Abrechnung

  • Heilpraktiker/in beschränkt auf Psychotherapie, Systemische Paar- und Sexualtherapie
  • Erlaubnis zur Psychotherapie nach Heilpraktikergesetz
  • Selbstzahler

Behandlungs-Stichpunkte

  • allg. psych. Problem - Lebensberatung
  • Coaching
  • Notfall - Krise
  • Sexualität

Verfahren

  • Gesprächstherapie
  • Online-Beratung
  • Systemische Therapie

Therapie-Angebot

  • Einzeltherapie
  • Paartherapie

Freie Plätze / Wartezeiten

  • Freie Plätze vorhanden.
  • In dringenden Fällen auch kurzfristig Termine möglich.
Persönliches Profil

Paartherapie

„Die Ehe ist der Versuch, zu zweit mit den Problemen fertig zu werden, die man alleine nie gehabt hätte.“ (Woody Allen)

Die Paarbeziehung ist eine der wichtigsten Beziehungen im Leben. Sie muss heute mehr leisten denn je. Die Ehe ist längst keine frühgeschlossene Zweckgemeinschaft mehr, sondern basiert in unserem Kulturkreis weitestgehend auf der Vorstellung einer romantischen Liebe. Wir haben unseren Partner nicht mehr, weil unsere Eltern dies so beschlossen haben, er zum Gründen einer Familie und Erhalt von Haus und Hof unerlässlich ist, sondern wir gehen heute Partnerschaften ein, um unser Glückslevel in neue Höhen zu treiben. Das wir nun selber immer wieder entscheiden können, mit wem wir zusammen sein möchten und wie lange, eröffnet uns Freiheiten, die unsere Vorfahren noch nicht hatten. Doch gleichzeitig stellt es uns vor allerhand Herausforderungen. Wo uns früher gesellschaftliche Normen den Weg wiesen, müssen wir heute immer wieder verhandeln. Dies läuft mal hart, mal zart und oft genug überhaupt nicht ab. Die Kommunikation zwischen den Partnern rückt also mehr und mehr in den Mittelpunkt. Leider gibt es bei so vielen Verhandlungssachen, so viel Freiheit und so hohen Ansprüchen an Paarbeziehungen sehr viele Stolpersteine, die uns davon abhalten, miteinander so glücklich zu bleiben, wie wir es uns bei unserem Kennenlernen einst vorgenommen hatten.

Meine Behandlungsschwerpunkte:

1. Hochstrittiger Paare – Das Highlander Spiel
„Es kann nur einen geben! Es sollte zumindest nur eine geben. Eine Meinung und zwar meine!“ Vielleicht etwas überspitzt formuliert, aber ich scheue mich selten vor anschaulichen Übertreibungen. Haben zwei Partner in etwa eine solche Einstellung zu konflikthaften Unterschieden zwischen Ihnen, dann kann die Kommunikation hohe Wellen schlagen. Für manchen sogar so hoch, dass sich eine gewisse Seekrankheit einstellt und man es für immer schwieriger erachtet, sein Leben so durchgeschüttelt weiter fortzuführen.

2. Auseinandergelebte Paare – Harmonie, die entzweit
„Irgendwie denken wir manchmal… ja was denken wir eigentlich? Also ich weiß eigentlich gar nicht mehr so recht was du denkst….“ sagte ein Klientin und schaut ihren Partner ratlos an. „Ja, mir geht es da genauso…“ entgegnet dieser. „Irgendwie ist es so schwer geworden zu wissen, was so im anderen vorgeht…“
Früher, ja früher, da war alles anders. Ein Herz und eine Seele war man gewesen und hatte sich nahezu jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Man musste ihn gar nicht erst äußern. Das war ganz wunderbar. Purer Harmonie und Glückseligkeit.

3. Außenbeziehungen – Sind wir zu viele oder sind wir zu wenige?
Wenn eine Paarbeziehung einen weiteren Mitspieler erhält, gerät meist einiges aus dem Gleichgewicht.
Oft geschieht dies in Form von heimlichen Seitensprüngen, die entweder heimlich bleiben, gebeichtet oder entdeckt werden. Wird der Seitensprung offenkundig, ist es meist ein recht aufwühlendes Ereignis. Während der eine sehnsuchtsvoll mit einer Seite von sich in Kontakt kam, die er mit dem eigenen Partner nicht, oder nicht mehr, leben kann, ist der andere seinen Ängsten und Ohnmachtsgefühlen ausgeliefert. Er hat dann oft das Gefühl, dass „nichts mehr gilt“, er sich in der anderen Person von Grund auf getäuscht hat und das ganze Vertrauen vollends zunichte gemacht wurde.

4. Trennen oder Bleiben – die Qual der Wahl
In unserer modernen westlichen Welt ist die romantische Liebe zur Basis der allermeisten Beziehungen mutiert. Das war längst nicht immer so und ist es in anderen Ländern auch immer noch nicht. Früher hat man geheiratet und sich schlichtweg nicht getrennt. Dann hat man sich getrennt, jedoch nur wenn man sehr unglücklich war. Heute trennen wir uns jedoch nicht nur, weil die Situation schlichtweg nicht mehr aushaltbar ist, sondern auch, weil wir denken, wir könnten alleine oder mit jemand anderem glücklicher sein. Die Ansprüche an unsere Beziehungen sind hoch geworden.

Sexualtherapie

Ein Leben ohne Sex scheint heutzutage kaum mehr vorstellbar. Immerhin wird man ja auf Werbeplakaten, in Magazinen oder Filmen ständig mit der körperlichen, sinnlichen Ausübung von Lust konfrontiert. Sie suggerieren nicht nur, dass Sex unbedingt dazu gehören sollte, sondern auch, dass er dann auf jeden Fall auch gut sein sollte. Er soll alle Beteiligten gleichzeitig glücklich machen und erfüllen. Ein Herz und eine Seele inmitten des Verkehrs. Doch wo es so viele Soll-Vorstellungen gibt, gibt es auch reichlich Raum, diese nicht zu erfüllen.

Als systemische Sexualtherapeutin vermeide ich Pathologisierungen und sehe Störungen als Entscheidungen der Klienten oder ihrer Körper. In aller Regel gibt es gute Gründe für das Verhalten oder die Symptomatik meiner Klienten. Diesen gehen wir gemeinsam nach und schauen dann, was es braucht damit die Rechnung in Zukunft anders ausgeht, so dass das Symptom am Ende nicht mehr gebraucht wird.

Die größten Teile der Sitzungen gehen über das therapeutische Gespräch. Doch gerade bei den sexuellen Funktionsstörungen arbeite ich auch gerne mit den einfachen Übungen des Sexocorporel. (Dies sind Übungen, die natürlich immer bekleidet im Rahmen der Gesprächstherapie durchgeführt werden) Diese Übungen können das Erreichen des Zieles zum Teil erheblich erleichtern.
Luststörungen

Meine Behandlungsschwerpunkte:

Luststörungen:
„Warum habe ich nur keine Lust mehr?“ ist wohl die am häufigsten gestellte Frage in meiner Praxis. Die Betroffenen sind häufig Frauen, in einer längeren Beziehung. Jedoch auch Männer machen oft die Erfahrung, dass die Lust, die sich einst recht zuverlässig zu ihnen ins Bett gesellte, nun ausbleibt.

Vaginismus
Der Scheidenkrampf kommt als die wahrscheinlich beeindruckendste sexuelle Funktionsstörung der Frauen daher. Das erstaunliche, weibliche Geschlechtsorgan kann sich so sehr weiten, dass es sogar ein Kind gebären kann, doch auch so verengen, dass es nicht einmal einen Finger hineinlässt.

Dyspareunie, Vulvodynie
Viele Frauen klagen über Schmerzen beim Sex. Diese Schmerzen können vielfältig sein. Häufig berichten meine Klientinnen von einem Brennen am Scheideneingang oder auch unerträglichem Schmerz innerhalb der Vagina. Wurden bei einer ärztlichen Untersuchung keine körperlichen Ursachen für die Schmerzen festgestellt, ist für viele Frauen der Besuch der sexualtherapeutischen Praxis der einzige Ausweg.

Lubrikationsstörungen
Sind die Lubrikationsstörungen nicht körperlich bedingt, verbirgt sich hinter dem Symptom nur allzu gerne eine Luststörung, ein ungünstiger Erregungsmodus oder auch beides. Zudem berichten die Betroffenen in aller Regel auch von Schmerz Sensationen im Bereich der Vagina (→ Dyspareunie).

Orgasmusstörungen bei Frauen
Frauen sind sehr unterschiedlich Orgasmus fähig. Einige können gleich mehrere Orgasmen kurz nacheinander genießen während andere überhaupt noch nie auch nur einen Orgasmus erlebt haben. Bei einer derartigen Variation an weiblicher Sexualität kann man im Grunde kaum von einer Störung sprechen, wenn eine Frau weniger sexuelle Höhepunkte erlebt, als sie sich vielleicht wünscht. Dennoch besuchen mich regelmäßig Frauen jeden Alters, die ihre Orgasmus Fähigkeit verbessern möchten.

Orgasmusstörungen beim Mann
Orgasmusstörungen sind bei Männern eine eher selten auftretende sexuelle Funktionsstörung. Auch in diesem Bereich kann es gesundheitliche Gründe dafür geben, dass der Orgasmus nicht mehr ausgelöst wird. Daher empfiehlt sich auch hier erst einmal der Besuch beim Arzt. Ist körperlich alles in bester Ordnung, kann eine Sexualtherapie erfolgreich sein.

Erektionsstörungen
Die Erektionsstörung ist wohl die häufigste männliche sexuelle Funktionsstörung in meiner Praxis. Natürlich sollten Sie dabei vorher beim Urologen Ihres Vertrauens mögliche körperliche Ursachen für die Störung ausgeschlossen haben.

Unerwünschte Fantasien
Keine Fantasien zu haben oder auch zu viele davon zu haben, kann von einigen Menschen als problematisch empfunden werden. Fantasien können die eigene Sexualität bereichern und selbst in altbewährte Beziehungen eine frische Brise tragen. Sie können jedoch auch übermächtig werden.

Ejaculatio Praecox
Der vorzeitige Samenerguss ist kein seltener Grund für Männer, meine sexualtherapeutische Praxis aufzusuchen. Oft tritt er auch in Kombination mit einer Erektionsstörung auf.

Persönlichkeitsentwicklung mit Ego-States

Wie oft fühlen wir uns schuldig, obwohl wir gar nichts falsch gemacht haben? Wie oft wissen wir, dass irgendetwas keinen Sinn macht, und hören doch nicht auf es zu tun? Wie oft fragen wir uns, wer das da eigentlich gerade war, der den geliebten Freund angeschrien hat und ihm ein Glas hinter her gepfeffert hat? Oder wer zum Teufel hatte vorhin von unserem Körper Besitz ergriffen, so dass wir bei dem Meeting kein Wort rausbekommen haben?

Wie oft stehen wir uns selber im Weg, tun nicht das, was wir eigentlich wollen oder tun zu viel von dem, was wir eigentlich nicht wollen?

In meiner Paartherapie lernen meine Klienten, warum es so oft misslingt, sich selbst ruhig und souverän zu vertreten und mit dem Partner zu interagieren. Oft reicht diese Erkenntnis schon aus, um mit dem Partner verständnisvoller umzugehen, auch wenn sich grundsätzlich am eigenen „Inneren System“ mit seinen negativen Glaubenssätzen nichts ändert. Mit der Ego-State-Therapie besteht jedoch für jeden Einzelnen die Möglichkeit, sein inneres System kennen zu lernen, die negativen Glaubenssätze aufzulösen und mehr und mehr zu dem Mensch zu werden, der man auch gerne sein will.


1. Das Konzept der Ego-State-Therapie in Kürze:

Die Ego-State-Therapie ist eine Arbeit mit inneren Anteilen. Natürlich haben wir nur ein Gehirn, das auf verschiedene Situationen, verschiedene Trigger, mit unterschiedlichen Netzwerken reagiert. Oft ist es dabei äußerst hilfreich, sich vorzustellen, dass wir verschiedene Anteile haben und je nach Situation ein anderer Anteil das Sagen hat, also exekutiv wird. Zum Beispiel kann man sehr wütend auf einen guten Freund sein. Der exekutive Anteil ist dann einer, dessen Rolle es unter anderem entspricht, Wut zu empfinden. Er reagiert vielleicht sehr abgrenzend und absolut. Sagt Dinge, die er in diesem Moment auch genauso meint. Doch kommt ein paar Stunden später ein anderer Anteil in die Exekutive, kann es leicht sein, dass man bereut, dass man dies gesagt hat, wo einem die Freundschaft doch so wichtig ist.

Ursprünglich waren viele dieser Anteile (Ego-States), traumatisierte Kinder und ihre Bewältigungsstrategien. Die meisten entstehen also in unseren Familiensystemen.

Wir unterscheiden zwischen Oberflächen Ego-States und Tiefen Ego-States.

Die Oberflächen-Ego-States sind uns oft gut bekannt und sie kennen sich auch untereinander. Sie wechseln sich fließend miteinander ab. So gibt es zum Beispiel das kompetente Arbeits-Ich, das nahtlos in das gechillte Feierabend-Ich übergeht und sich dann wieder mit dem passionierten Hobby-Ich abwechselt. Die Oberflächen-Ego-States managen unseren Alltag und teilweise machen sie es so gut, dass wir uns ein gutes und zufriedenes Leben gestalten können, in dem wir eher selten von schmerzhaften Tiefen-Ego-States behelligt werden. Besonders gut klappt das, wenn die Tiefen Ego-States nur leichte Verletzungen tragen, und diese gut unter der Aufsicht der Beschützer kompensiert werden.

Unsere verletzten Tiefen-Ego-States beruhen meistens auf frustrierten Beziehungsbedürfnisse in der Eltern-Kind Beziehung oder auch anderer, außerordentlicher Traumata. Werden solche Ego-States exekutiv, geht es uns ziemlich schlecht. Wir sind stark negativen Gefühlen ausgesetzt und glauben, nicht mehr wirklich zurecht zu kommen. Das innere System versucht es daher zu vermeiden, dass diese Ego-States in die Exekutive gelangen. Oft lehnen wir, oder einige unserer Anteile, diese schwachen Ego-States ab. Nicht selten höre ich Sätze wie: „Ich hasse mich, wenn ich so bin!“ Oder „Ich bin dann so jämmerlich. Ich traue mich gar nicht recht davon zu erzählen…“ Dadurch, dass so viele andere Ego-States so ungern mit den traumatisierten States zu tun haben wollen, sind diese häufig nur wenig mit den anderen, stärkeren Ego-States verbunden.

Dies merkt man zum Beispiel daran, dass ein schwacher Ego-State im Streit fühlt: „Ich habe gerade geputzt und er läuft da mit seinen dreckigen Schuhen durch! Er respektiert mich überhaupt nicht! Ich bin ihm total egal. Er nimmt mich gar nicht wahr und liebt mich nicht.“ Der Beschützer springt aggressiv ein und greift den ahnungslosen Partner nun an: „Sag mal, bist du blind oder was? Ich habe hier gerade sauber gemacht! Aber das ist dir ja wie immer egal! Ich bin ja sowieso nur deine dumme Putzfrau!!!“ Oft sind die Beschützer sogar so schnell mit ihrem Einsatz, dass der Schmerz dahinter überhaupt nicht mehr gesehen wird. Man ist einfach nur noch wütend! Keiner dieser Ego-States hat dabei Zugriff auf die Erinnerungen anderer, rationalerer und empathischerer Ego-States. Diese wissen nämlich oft ganz genau, dass der Übeltäter manchmal etwas unaufmerksam ist und zudem bei der Tat durch sein Handy abgelenkt war. Sie wissen auch, dass er seine Partnerin eigentlich über alles schätzt, da er dies oft sagt und ihr auch oft für ihre Unterstützung dankt. Leider sind diese Erinnerungen den im Moment exekutiven Ego-States nicht zugänglich. Wir empfinden dies oft wie eine Art Tunnelblick.

Angesichts der Vorwürfe wird der ungeübte Partner nun aber nicht erkennen, dass er es hier mit Ego-States zu tun hat, die gar nicht wissen, wie ungerecht sie sich gerade verhalten. Er wird sich also unfair behandelt fühlen und wahrscheinlich auch selber ziemlich schnell in seine ganz eigene Kombination aus traumatisierten und beschützenden Ego-States wechseln. Hierdurch wird die Lösung des Konfliktes weiterhin erschwert und ein waschechter Streit entsteht.

Man sieht an dem Beispiel schön, wie die beschützenden Ego-States oft mehr Kosten als Nutzen produzieren.


2. Ziele der Ego-State-Therapie:

Das Ziel der Ego-State-Therapie ist es, dem Klienten zu mehr Zufriedenheit, Selbstbewusstsein und Souveränität zu verhelfen. Auch das Auflösen negativer Glaubenssätze, die der ein oder andere zum Beispiel in meiner Paartherapie kennengelernt hat, ist Folge erfolgreicher Ego-State-Therapie.

Dies geschieht dadurch, dass die inneren Anteile miteinander in Kontakt gebracht werden, miteinander verhandeln können, sich umeinander kümmern können und sich auch gegenseitig helfen und heilen können. Eine für mich wunderbare, verbildlichte Form der Selbstfürsorge. Einige Anteile bekommen dabei auch neue Jobs. So könnte der wütende Ego-State aus dem Beispiel davon überzeugt werden, in Zukunft in konflikthaften Situationen nicht mehr zu übernehmen, sondern fortan als Berater eines souveränen Ego-States zu fungieren.


3. Hypno-Therapie als Mittel der Wahl:

Die meiste Arbeit mit den Ego-States erfolgt hypnotherapeutisch. Keine Sorge, eine Showhypnose mit nachfolgender Amnesie ist nicht zu befürchten. Ich werde Sie nur auffordern, die Augen zu schließen und nach innen zu fokussieren. In der leichten Trance wird das limbische System stark aktiviert, so dass ein guter Zugang inneren Bildwelt und zu den zugrunde liegenden Gefühlen geschaffen werden kann. Nun können wir die bestehenden neuronalen Netzwerke verändern. Das macht die Hypnotherapie besonders effizient und auch sehr farbenfroh.

Beginnen tun wir immer mit der Vorstellung ihres ganz eigenen, sicheren Wohlfühlorts, wo sie auch zwischen den Sitzungen Kraft schöpfen können. Dann geht es zu einer inneren Bühne. Dort treffen wir zuerst ressourcenreiche und starke Anteile. Im späteren Verlauf dann auch die schwachen und traumatisierten. Hier macht es oft Sinn, innere Zeitreisen zu unternehmen. Wir gehen dann zu frühen Situationen, in denen der traumatisierte Ego-State schon aktiv war oder gar geboren wurde. Er kann nun den Schutz und die Versorgung vom eigenen inneren System bekommen, die er damals gebraucht hätte. Außerdem kann er lernen, dass es vorbei ist. Verletzte Ego-States leben oft in der Vergangenheit und profitieren ungemein davon, in die Gegenwart zu gelangen und zu sehen, wie stark und kompetent die Gesamtperson doch in vielen Bereichen schon geworden ist.

Die größere Verbundenheit der Ego-States untereinander soll dazu führen, dass sie auch in schwierigen Situationen besser entscheiden können, welcher Ego-State hier übernehmen soll. Sie werden vielleicht auch aufhören, sich selber „unnötig“ Steine in den Weg zu legen. Oder wenn das noch nicht gelingt, räumen sie sie eben mit ihrem inneren Team weg, bevor sie wieder zu einem großen Schuttberg anwachsen.

Natürlich ist auch mit den hypnotherapeutischen Sitzungen nicht gleich alles wie weggeblasen und neu programmiert. Doch wir können immerhin neue Gehirnnetzwerke anlegen, die mit etwas Übung zu neuen Highways werden können. Und dies gelingt hypnotherapeutisch tatsächlich oft besser, als bei rein psychoedukativer Arbeit, wie ich sie oft in der Paartherapie anbiete.


4. Für wen ist Ego-State-Therapie geeignet?

– Für Menschen, die bereits eine Paartherapie bei mir gemacht haben und ihre negativen Glaubenssätze „loswerden“ möchten.

– Für Menschen, die Interesse daran haben, sich selber besser zu verstehen, sich weiter zu entwickeln und herausfordernde Situationen besser zu begegnen.

– Für Menschen, mit schwachen Selbstbewusstsein und hoher Passivität im Alltag, die gerne mutiger wären.

– Für Menschen, die oft wütender sind als sie es sich wünschen und oft anecken.

– Für Menschen, die sich gerne selber Steine in den Weg legen und sich für nicht gut genug halten.

– Für Menschen, die oft das Gefühl haben, an allem schuld zu sein und nichts richtig zu machen.

– Für Menschen, die wissen, was eigentlich gut für sie wäre, aber es nicht durchsetzen können.

– Für Menschen, mit Problemen in zwischenmenschlichen Bereichen.

– Für alle Menschen, die das Gefühl haben, dass es irgendwie besser für sie laufen könnte, wenn man nur etwas anders wäre.

Nicht geeignet ist diese Therapieform bei Menschen mit hoher Antriebslosigkeit, da bei ihnen die Erkenntnisse zu schnell „versacken“. Ebenso ist sie nicht geeignet für Klienten mit psychotischen Krankheitsbildern, welche ich aufgrund meiner begrenzten Heilerlaubnis als Heilpraktikerin für Psychotherapie sowieso nicht behandeln darf.


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Letzte Änderung am 12.02.2024