Ketamin als Partydroge

Als Straßendroge verbreitete sich Ketamin bereits ab Mitte der 1970er Jahre. Wegen der halluzinogenen Nebenwirkungen wird Ketamin in den letzten Jahren vermehrt als Droge in der Technoszene konsumiert. Es wird auch „Special K“, „Vitamin K“, „Kate“, oder einfach „K“ genannt. In Form von weißem, kristallinem Pulver wird es gesnieft, das heißt mit einem Röhrchen oder einem zusammengerollten Geldschein durch die Nase gezogen, als Flüssigkeit oder Tabletten geschluckt. Auch das Rauchen des Pulvers oder das Spritzen der Flüssigkeit gehört zu den Konsumformen.

In Deutschland fällt Ketamin als Arzneimittel nicht unter das Betäubungsmittelgesetz. Trotzdem macht sich strafbar, wer die Droge ohne Rezept illegal erwirbt.

Risiken

Wenn Ketamin für längere Zeit nichtmedizinisch verwendet wird, kann eine psychische Abhängigkeit entstehen. Je öfter diese Substanz konsumiert wird, desto bedenklicher sind die Folgen für Gedächtnis, Lernen und Wahrnehmung. In Folge von Langzeitkonsum hat man bei Nutzern Beeinträchtigungen der Gedächtnisleistung und neurologische Störungen beobachtet.

Außerdem kann Ketamin bei langfristigem Gebrauch die ableitenden Harnwege schädigen. Es können urologische Beschwerden und eine Blasenentzündung mit Bildung von Geschwüren auftreten.

Die dissoziative Wirkung von Ketamin kann Nutzer in einen Zustand versetzen, in dem sie verwundbar sind durch Unfälle, Raub, Überfall und Vergewaltigung. In einer Studie mit neunzig Ketamin-Nutzern berichteten 13 %, dass sie als direkte Folge des Ketaminrausches in einen Unfall verwickelt waren, 83 % kannten jemanden, der einen Unfall durch Ketaminkonsum erlitt.

Beim sogenannten K-Hole entsteht das Gefühl, in einem Loch zu sein — daher der Begriff —, den eigenen Körper zu verlassen oder aus ihm herauszutreten. Auch werden die Halluzinationen im Vergleich zu anderen halluzinogenen Drogen wie Pilzen, also Magic Mushrooms oder LSD häufiger als beängstigend erlebt. Angstzustände, Panikattacken und Schreckensvisionen, also Horror Trips, treten häufiger auf. Dadurch können auch längerfristige psychische Probleme ausgelöst werden. Erinnerungslücken und Blackouts können ebenfalls die Folge sein.

Im K-Hole ist es möglich, die Umgebung noch teilweise wahrzunehmen, aber der Körper kann nicht mehr kontrolliert werden. Gefährlich ist dies auch, weil von außen nicht sichtbar ist, ob Konsumierende im K-Hole sind, schlafen, vorübergehend bewusstlos sind oder es sich um einen lebensbedrohlichen Notfall handelt.

Neben den Körperhalluzinationen verändert sich die Sinneswahrnehmung. Geschmacks- und Geruchssinn sind stark reduziert, Musik wird verzerrt wahrgenommen, Farben erscheinen lebhafter und Schmerzen verschwinden. Die Kommunikation ist im Ketaminrausch schwierig, da man dem Gespräch nicht folgen kann und die Redelust vermindert ist. Emotionen werden gedämpft wahrgenommen.

Weitere mögliche negative Auswirkungen auf den Körper sind:

  • Erhöhung von Blutdruck und Herzfrequenz
  • Zittern des Augapfels
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schwindel
  • Lähmungserscheinungen
  • Narkose
  • epileptische Anfälle
  • Koma
  • Erleben todesähnlicher Zustände

Wird Ketamin mit Alkohol, Heroin oder Gammahydroxybuttersäure (GHB oder Liquid Ecstasy) oder anderen Substanzen, die das Atemzentrum beeinflussen, konsumiert, kann es zu lebensbedrohlichen Zuständen kommen. Der Mischkonsum kann zu Ohnmacht, Atemdepression, also Unterdrückung der Atmung, und Atemstillstand führen.

Eine magnetresonanztomographische Untersuchung an 21 chronischen Ketaminkonsumenten zeigte bei allen Probanden Hirnschäden, deren Schwere mit Dauer des Konsums zusammenhing.