Gute Vorsätze auch gegen Widerstände umsetzen (Seite 2/3)
Die Kraft guter alter Gewohnheiten
Darum fallen Verhaltensänderungen oft schwer
Die guten Vorsätze beziehen sich meist auf Angewohnheiten, die man schon lange pflegt und die sich nur mit einiger Anstrengung ändern lassen. Sonst wäre für eine Veränderung gar kein guter Vorsatz notwendig, sondern man würde es einfach tun. Aber langjährige Lebensgewohnheiten zu ändern ist nicht leicht. Wer verzichtet schon gerne auf lieb gewonnene Rituale? Nach einem anstrengenden Tag muss es auch erlaubt sein, sich faul vor den Fernseher zu setzen oder sich auch abends noch etwas Süßes zu gönnen.
Gleichzeitig werden häufig die Ziele einfach zu hoch gesteckt. Das ist meistens schon der Anfang vom Ende. So schnell wie man es gerne hätte, zeigen bspw. Sportaktivitäten keine Ergebnisse. Möglichst sofort sollen der Bauch flach, die Oberschenkel straff und die Kondition verdoppelt sein. Zu großer Ehrgeiz gepaart mit zu wenig Geduld führen schnell zu Überforderung und Frustration. Die Überzeugung reift, dass die Anstrengungen sich doch nicht lohnen. Wer zuviel von sich erwartet, wird sich selbst enttäuschen: Der Vorsatz "ab morgen gar keine Schokolade mehr zu essen" ist eher zum Scheitern verurteilt, als wenn man sich vornimmt, nach und nach die Menge zu reduzieren.
Erschwert wird ein Veränderungsprozess oft durch ein Phänomen, das man die „eingebaute Misserfolgsfalle“ nennt: Der Elan für gute Vorsätze schwindet oftmals schnell und sogar dringend notwendige Veränderungen werden nicht umgesetzt. Wer sich zu viel auf einmal vornimmt, ohne sich über die dafür notwendigen Verhaltensänderungen Gedanken zu machen, fühlt sich meist nach kurzer Zeit überfordert und gibt die Vorsätze rasch wieder auf. Je häufiger man seine Vorsätze nicht umsetzen kann und "versagt", umso weniger glaubt man daran, dass man selbst überhaupt zu einer Verhaltensänderung fähig ist. Man gerät in einen Teufelskreis.
Anregungen zum Nachdenken: Warum scheitern so viele gute Vorsätze wieder?
Nehmen Sie sich etwas Zeit und denken anhand der nachfolgenden neun Punkte über sich selbst und Ihre Vorhaben nach:
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Haben Sie sich aus einer Laune heraus gute Vorsätze auferlegt?
Beleuchten Sie Ihre guten Vorsätze mit etwas Abstand nochmals. Welchen Wünschen sind Ihre guten Vorsätze entsprungen? Was steht hinter den Vorsätzen, die Sie gefasst haben? War es Ihnen tatsächlich ernst mit diesem Vorsatz?
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Haben Sie sich bei Ihren Vorsätzen von äußeren Zwängen lenken lassen?
Wollten Sie Ihre Gewohnheiten ändern, weil Sie dachten, Ihr Umfeld erwartet das von Ihnen? Haben Sie einen Vorsatz der Familie, Freunden oder dem Arzt zuliebe gefasst? Spiegeln Vorsätze vor allem äußere Erwartungen wider, so ist auch die eigene Motivation viel geringer und der Erfolg bleibt meist aus.
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Haben Sie sich zu viel vorgenommen?
Der häufigste Fehler: Man setzt sich zu viele Ziele auf einmal. Unter den Wunsch, gesünder zu leben, fallen natürlich mit dem Rauchen aufhören, weniger Alkohol trinken und mehr Sport treiben. Haben Sie vorgehabt, gleich einen Rundumschlag zu wagen?
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Haben Sie sich zu hohe Ziele gesetzt?
Sind Ihr Vorhaben und der dafür vorgesehene Zeitrahmen tatsächlich realisierbar? Verabschieden Sie sich vom Perfektionismus: Ein zu strenger Plan ist bei den meisten Menschen aufgrund des vollen Terminkalenders einfach zum Scheitern verurteilt.
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Haben Sie Ihr Vorhaben zu vage formuliert?
Man kann nur verändern, was man auch ganz konkret benennen kann - vage Wunschvorstellungen lassen sich kaum umsetzen. Können Sie Ihr gewünschtes Verhalten für ganz konkrete Situationen ausformulieren?
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Haben Sie sich im Vorhinein zu wenig Gedanken über die Umsetzung gemacht?
Geplante Veränderungen bedürfen einer leicht umsetzbaren Strategie. Haben Sie sich einen Plan zurechtgelegt, wie Sie die Veränderungen umsetzen wollen?
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Sind Sie realistisch mit sich selbst?
Wie sieht Ihr Lebensalltag derzeit aus? Läuft bei Ihnen derzeit alles prima, so dass Sie tatsächlich Veränderungen angehen können? In stressigen Zeiten ist es unwahrscheinlich, dass Sie auch noch alltägliche Gewohnheiten umwerfen können. Haben Sie sich das bewusst gemacht?
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Haben Sie einen Etappensieg errungen und wissen nicht, wie Sie weiter machen sollen?
Ist Ihnen bewusst, was Sie bereits erreicht haben? Haben Sie eine Idee, wie Sie sich selbst zum Weitermachen motivieren können?
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Reichen Ihre Motivation und Ihr Durchhaltevermögen nicht aus?
Wenn Ihnen tatsächlich an einem Vorhaben etwas liegt, dann können Sie sich auch immer wieder dazu aufraffen, einen Schritt in diese Richtung zu gehen. Ansonsten gestehen Sie es sich ein, dass Ihnen gar nicht an der Umsetzung dieses Zieles gelegen war und quälen Sie sich nicht weiter damit. Vielleicht entdecken Sie ja aber auch noch einen anderen Weg, der Sie doch noch diesem Ziel näher bringt...