Schizophrenie (Seite 5/7)
Früherkennung und schnelles Handeln wichtig
Sobald sich psychotische Zustände verschlechtern, sinkt die Krankheitseinsicht der Betroffenen
Die ersten Krankheitszeichen können sehr unterschiedlich sein. Symptome und Verhaltensweisen wie Interessensverlust an der Arbeit, an sozialen Aktivitäten, am persönlichen Erscheinungsbild und an der Körperhygiene können zusammen mit generalisierter Angst, leichter Depression und Selbstversunkenheit dem Auftreten psychotischer Symptome Wochen oder sogar Monate vorausgehen.
Die erste akute Psychose fällt oft mit dem Beginn eines neuen Lebensabschnitts zusammen, zum Beispiel nach dem Auszug aus dem Elternhaus, bei Berufs- oder Studienbeginn oder nach einer Trennung.
Anfangs verfügen die meisten Betroffenen noch über eine Krankheitseinsicht, jedoch nicht mehr, sobald die Krankheit voll ausgebrochen ist. Das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, nimmt mit fortschreitender Verschlechterung der Psychose ab. Deshalb ist es entscheidend, so früh wie möglich mit der Behandlung zu beginnen.
Gerade wenn die Krankheit schleichend beginnt, ist es sehr schwer, die Vorboten zu erkennen. Da jeder psychotische Schub eine große Belastung für die Betroffenen darstellt und zu irreversiblen Schäden führen kann, ist es für diejenigen, die gefährdet sind und ihre Angehörigen gleichermaßen wichtig, die typischen Frühwarnzeichen zu erkennen.
Typische Frühwarnsymptome (Prodromalsymptome) sind
- zunehmende Geräusch- und Lärmempfindlichkeit
- allgemeine innere Unruhe, Nervosität
- Schlaflosigkeit
- Konzentrationsstörungen
- Unbestimmte Angst
- Misstrauen
- Gereiztheit
- Interessensverlust
- Niedergeschlagenheit
Menschen, die Anzeichen für eine Psychose bemerken, sollten sich an spezialisierte Früherkennungs- und Therapiezentren wenden. Studien belegen, dass Unterstützungsprogramme, die im frühen Stadium der Krankheit genutzt wurden, die Lebensqualität und den Umgang mit den Beschwerden verbessern und das Risiko für Rückfälle senken können. Verschiedene Kliniken verfügen über ein Schizophrenie-Früherkennungszentrum, wo Sie als Betroffener oder Angehöriger Unterstützung finden.
Früherkennungszentren
Berlin
Früherkennungs- und Therapiezentrum für beginnende Psychosen (FETZ)
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte
Schumannstr. 20–21
10117 Berlin
Tel.: 030 4 50 51 70 78
E-Mail: fetz@charite.de
Bochum
LWL-Universitätsklinikum Bochum der Ruhr-Universität Bochum
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin
Alexandrinenstr. 1-3
44791 Bochum
Tel.: 0234 5077-0
E-Mail: info-uk@lwl.org
Bonn
Früherkennungszentrum für Psychosen
Universitätsklinikum Bonn
Sigmund-Freud-Str. 25
53105 Bonn
Tel.: 0228 28 71 97 40
E-Mail: info@esprit-ukb.com
Düsseldorf
Früherkennungszentrum Düsseldorf (FEZ)
Moorenstraße 5, Gebäude 14.99, 40225 Düsseldorf
Telefon 0211 922-3760
frauke.schultze-lutter@lvr.de
Hamburg
Arbeitsgruppe Psychosen und bipolare Störungen
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Martinistr. 52
20246 Hamburg
Tel.: (040) 7410 - 24041
E-Mail: lambert@uke.de
Köln
Früherkennungs- und Therapiezentrum FETZ
Uniklinik Köln (Gebäude 31, Erdgeschoss)
50924 Köln (Lindenthal)
Tel.: +49 221 478-4042 (Anrufbeantworter)
Fax +49 221 478-7490
E-Mail fetz@uk-koeln.de
München
Früherkennungsambulanz
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Tel.: 089 4400 - 55866 (Montag: 11:00 - 17:00 Uhr)
Tel.: 089 4400 - 55776
E-Mail: psy-pronia@med.uni-muenchen.de