Drogenmissbrauch und Drogenabhängigkeit (Seite 2/4)

Häufigkeiten

Drogenkonsum, Drogenmissbrauch und Drogenabhängigkeit

Die Häufigkeit des Drogengebrauchs ist schwierig zu erfassen, weil viele Substanzen illegal sind und die Betroffenen den Konsum bzw. eine Drogenproblematik oft leugnen oder verheimlichen. Studien haben ergeben, dass insgesamt 25 Prozent der Erwachsenen im Alter von 18 und 59 Jahren mindestens einmal in ihrem Leben eine illegale Droge genommen haben und 7,5 Prozent aktuell (innerhalb des letzten Jahres) Drogen konsumiert haben. Das bedeutet, dass etwa ein Drittel der „Probierer“ den Drogenkonsum (in mehr oder weniger ausgeprägter Form) weiterführt.

Allerdings werden die meisten „harten“ Drogen nur von einem kleinen Teil der Bevölkerung genommen: Der aktuelle Konsum (mindestens ein Mal in den letzten 30 Tagen) liegt bei Heroin, Amphetaminen, Ecstasy, LSD, Methadon, Kokain, Crack, anderen Opiaten und psychoaktiven Pilzen bei unter einem Prozent der Bevölkerung.

Ähnlich wie beim Alkohol werden Drogen am häufigsten im Jugend- und jungen Erwachsenenalter (bis zum 25. Lebensjahr) genommen, anschließend nimmt der Konsum meist wieder ab. Der erste Cannabiskonsum findet durchschnittlich im Alter von 16 Jahren statt. Etwa ein Drittel der 12- bis 25-Jährigen hat schon mindestens einmal eine illegale Droge probiert. Dabei haben zwischen drei und fünf Prozent mindestens einmal Amphetamine, Ecstasy, LSD, Kokain oder Crack genommen, ein Prozent hat Heroin probiert.

Die Sterblichkeit durch Drogenkonsum ist hoch: Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa 1000 Menschen in Zusammenhang mit Drogen.

Häufigkeit von Drogenmissbrauch und –abhängigkeit

Genauere Zahlen zu Missbrauch und Abhängigkeit liegen nur für die Substanzen vor, die am häufigsten genommenen werden. So sind etwa 0,8 Prozent der Bevölkerung von einem Cannabismissbrauch bzw. einer -abhängigkeit betroffen. Bei etwa 0,1 bis 0,3 Prozent liegt eine Heroinabhängigkeit, bei etwa 0,1 Prozent eine Kokainabhängigkeit vor.

Menschen mit Drogenmissbrauch oder -abhängigkeit leiden häufig auch an weiteren psychischen Störungen: Etwa 50 bis 60 Prozent haben mindestens eine andere psychische Erkrankung. Am häufigsten kommen Belastungsstörungen, psychosomatische Erkrankungen, Angststörungen, Depressionen und Persönlichkeitsstörungen vor. Auch eine Kombination von Drogen- und Alkoholproblematik ist häufig zu beobachten. In einigen Fällen treten in Zusammenhang mit der Drogenproblematik auch schizophrene Störungen auf.

Daten für den langfristigen Erfolg von Therapien gibt es bisher erst wenige. So hat sich zum Beispiel gezeigt, dass etwa 30 Prozent der Heroinabhängigen ein bis zwei Jahre nach der Behandlung noch abstinent sind. Wird eine Substitutionsbehandlung, zum Beispiel mit Methadon durchgeführt, sind etwa 60 bis 70 Prozent der Behandelten nach ein bis zwei Jahren noch frei von Drogen.