Ausbildung Heilpraktiker (Psychotherapie)

Gibt es Pläne für eine geordnete Berufsausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie? Unterstützen Sie eine Abrechnung bestimmter psychotherapeutischer Leistungen von Heilpraktikern mit nachgewiesen wissenschaftlich fundierter Psychotherapieausbildung über die GKV in größerem Ausmaß als bisher?

Bündnis 90/ Die Grünen

Zentraler Maßstab ist für uns GRÜNE die Sicherheit der Patient*innen, eine Gesundheitsgefährdung muss ausgeschlossen sein. Durch komplementärmedizinische Angebote können Menschen bei Beschwerden und Leiden Hilfe und Unterstützung finden. Die Möglichkeit zur Abrechnung mit der gesetzlichen Krankenversicherung für psychotherapeutische Heilpraktiker*innen halten wir nicht für zielführend.

CDU/CSU

Für CDU und CSU ist wichtig, dass die Existenzgrundlage der freien und selbständigen Heil-praktiker gesichert bleibt.

Wir streben eine Reformierung des Berufes, etwa in Bezug auf einheitliche Kriterien der Berufsausübung, an. Im Sinne einer verstärkten Patientensicherheit soll dabei auch das Spektrum der heilpraktischen Behandlung überprüft werden. Dabei ist ein enger Austausch mit den entsprechenden Berufsverbänden geplant. Berücksichtigung werden dabei auch die Erfahrungen mit den überarbeiteten Leitlinien zur Überprüfung von Heilpraktikeranwärtern finden.

Das vom Bundesgesundheitsministerium beauftragte Rechtsgutachten zur Frage, welchen rechtlichen Gestaltungsspielraum der Bundesgesetzgeber zur Stärkung der Patientensicherheit hätte, ist bedingt durch die COVID-19-Pandemie erst im April 2021 erschienen und dient nun der öffentlichen sowie ergebnisoffenen Diskussion. Wir setzen uns dafür ein, dass diese sachlich und ausgewogen geführt wird.

Die Linke

Ein Ziel des neuen Studiengang Psychotherapie ist es, eine hohe Qualifikation der Therapeut*innen zu gewährleisten. Zurecht wird die Psychotherapeutenausbildung daher in einem Bundesgesetz geregelt.

Ein fünfjähriges Studium mit (nach aktuellem Stand) fünfjähriger Weiterbildung kann nicht durch einen Lehrgang oder eine Ausbildung ersetzt werden. Weder den Patient*innen, noch angehenden Psychotherapeut*innen wäre vermittelbar, warum Menschen mit so unterschiedlichen Abschlüssen letztlich als Gleichqualifizierte behandelt werden würden.

Wir wollen auch keine Psychotherapie erster und zweiter Klasse, sondern gute Versorgung für Alle. Daher lehnen wir die Ausweitung der Kassenerstattung für Heilpraktiker*innen ab.

Wer eine qualifizierte Therapie braucht, sollte Zugang zu eine*r qualifizierten Therapeut*in haben. Wir wollen die Versorgungsprobleme nicht dadurch lösen, dass sie Anforderungen an Therapeut*innen abgesenkt werden.

FDP

Von Seiten der Freien Demokraten gibt es aktuell keine Pläne für eine Berufsausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie.

Piratenpartei

Prinzipiell setzen wir auf die Eigenverantwortung Betroffener. Dies gilt auch in diesem Fall. Es ist an den Berufsverbänden, ein geordnetes Ausbildungskonzept zu entwickeln.
Als einer evidenzbasierten Behandlung verpflichtete Partei sehen wir es als notwendig an, wissenschaftlich fundierte Methoden zu fördern. Inwieweit dies mit dem Berufsbild des Heilpraktikers in Einklang zu bringen ist, müsste zuerst durch unabhängige Studien nachgewiesen sein.

SPD

Die SPD hat mit der Novelle des Psychotherapeut:innengesetzes die Weichen für ein universitäres Direktstudium mit Zukunft geschaffen. Wir treten ganz klar für eine flächendeckende und qualitativ hochwertige sowie niedrigschwellige Versorgung der Patient:innen ein. Wie bereits zu Frage 2 ausgeführt, befürworten wir eine Steigerung der Anzahl von Niederlassungsmöglichkeiten, die dann gemäß dem Gutachten beim G-BA den tatsächlichen Bedarf abdecken.