André Stammwitz

Dr. med. André Stammwitz

Praxis für Stressfolgeerkrankungen

Zingster Strasse 10
13051 Berlin Berlin
Stichpunkte

Ausbildung, Heilerlaubnis, Abrechnung

  • Arzt/Ärztin, Facharzt für Innere Medizin Facharzt für Allgemeinmedizin, Zusatzbezeichnung Psychotherapie (Ärztekammer Sachsen-Anhalt), Zulassung für Gruppentherapie (KV Berlin)
  • Arzt/Ärztin approbiert
  • Gesetzliche Krankenversicherung, Private Krankenversicherung, Selbstzahler

Behandlungs-Stichpunkte

  • Angst - Phobie
  • Coaching
  • Depression
  • Essstörung
  • Psychosomatik
  • Stress - Burnout - Mobbing
  • Sucht
  • Trauer

Verfahren

  • Humanistische Verfahren
  • Integrative Therapie
  • Kurzzeittherapie
  • Tiefenpsychologisches Verfahren

Therapie-Angebot

  • Einzeltherapie
  • Gruppentherapie

Freie Plätze / Wartezeiten

  • Wartezeit über drei Monate.

Mitgliedschaften

  • Bundesverband Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie
  • Kassenärztliche Vereinigung Berlin
  • Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM)
  • Schweizerische Gesellschaft für Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (SGPPM)
  • Ärztekammer Berlin
Persönliches Profil

1 Schwerpunkte

(Klein-) Gruppentherapien

Long-/Post-COVID

Unklare Erschöpfungszustände/Burn Out

Schmerzen unklarer Ursache

Depressionen, die mit körperlichen Manifestationen einhergehen

Ängste/Zwänge (einschliesslich Umweltängsten)

Psychosomatische Erkrankungen

Funktionelle Erkrankungen (Reizdarm, Reizblase, Kopfschmerzen,

Rückenschmerzen, Schwindel, Tinnitus)

Autoimmunerkrankungen (nach medikamentöser Einstellung)

Herz-Kreislaufkrankheiten, speziell Hypertonus (Bluthochdruck)

Suchtverhalten (mit Ausnahme harter Drogen)/Online-Abhängigkeit

Essstörungen (Anorexie, Bulimie, Adipositas, Binge Eating)

Sportmedizin/Betreuung von Sportlern

Gestörter Schlaf (z.B. im Zusammenhang mit Trauerprozessen oder Schichtarbeit)

Körperliche Probleme im Zusammenhang mit Migration

Störungen infolge von Belastungen (z.B. aufgrund eigener schwerer Erkrankungen)

Anpassungsprobleme (z.B. im Zusammenhang mit politischem Engagement,
Aktivismus)

Psychosomatische Störungen im Zusammenhang mit einer Verfolgung in der DDR

Körperliche und seelische Probleme infolge Zwangsdopings in der DDR

Burnout infolge Spitzensports

Burnout bei Kreativen/Künstlern

Arbeitsplatzbezogene Belastungen/Probleme mit Institutionen








2 Angebot

Das Angebot gilt für Menschen ab 16 Jahren, die unter einer oder mehrerer der unter "Schwerpunkte" genannten Einschränkungen leiden.
Wir sind soziale Wesen. Das ist eine (oft vergessene) Binsenweisheit. Demzufolge sehe ich Gruppentherapien in vielen Fällen als den Königsweg an.
In anderen Situationen ist hingegen das Zweiersetting der bessere Weg.
Je nach individueller Problemlage entscheiden wir gemeinsam, welcher Weg der für Sie geeignete ist.
Selbstverständlich kann es auch sein, dass eine Kombination aus Einzel – und Gruppentherapie optimal ist.
Im Grunde geht es darum herauszufinden, welche inneren (z.B. Konflikte) und äusseren (z.B. Viren, Arbeitsplatzsituationen) Stressfaktoren Ihnen das Leben erschweren und welche Mechanismen Sie im Lauf der Zeit entwickelt haben, damit umzugehen.
Warum erwiesen sich diese Mechanismen als unzureichend? Was kann getan werden, dass diese wieder adaptiv funktionieren? Wie schaffen andere das?
In vielen Fällen erweist es sich als hilfreich, über eine ausführliche Beschäftigung mit der Lebensgeschichte herauszufinden, welche Konflikte den Start in das Leben begleiteten, aber auch welche Träume jemanden motivierten, allen frühen Stürmen zu trotzen.
Dabei ist es wichtig, - durch das private Umfeld und die Gesellschaft an einen herangetragene - Erwartungen zu erkennen und sich aus gegenwärtiger Perspektive zu fragen, ob diese einem (noch) entsprechen.
Das bezieht sich sowohl auf das "Gefallenwollen im Kleinen" als auch die grosse Karriere:
Welche privaten Einflüsse bekommen mir wirklich gut; welche Kröten bin ich um des beruflichen Fortkommens zu schlucken bereit.
Wen bewundere ich? Wofür sind wir auf der Welt?
Darüber hinaus ist es eine zentrale (und häufig nicht geleistete) Aufgabe, sich fortlaufend zu vergewissern, ob diese einmal getroffenen Entscheidungen noch zur gegenwärtigen Situation passen.
Im Kleinen kann z.B. eine Scheidung die Zeichen "auf Sturm" gestellt haben,
im Grossen politische Veränderungen zu einer Politisierung geführt haben, die alle Lebensbereiche beeinflusst.
Manchmal geht es auch nur darum, einen schnellen Weg aus einer als stressreich empfundenen Situation zu finden, um wieder besser zu funktionieren. In der Therapie wird es dann darum gehen, Wissen und Werkzeuge an die Hand zu bekommen, die das möglichst lange leisten.
Gegenwärtig könnte es so erscheinen, als habe Corona die Karten völlig neu gemischt.
Das sehe ich nur zum Teil so. Auch wenn Masken gefallen sind, sind die Konflikte doch im wesentlichen die alten.

3 Gruppentherapie

I Vorteile

In vielen Fällen haben Gruppentherapien Vorteile im Vergleich zu Einzeltherapien:

1
Als Menschen sind wir von Geburt an soziale Wesen. Das bedeutet auch, dass wir voneinander lernen. Die Verhaltensbiologie hat dafür den Begriff "Mimesis" geprägt.
Bereits als Säuglinge eignen wir uns alles Wissen auf dem Wege der Nachahmung des Verhaltens unserer primären Bezugspersonen an. Das funktioniert auch noch im späteren Leben.
Für die Praxis bedeutet das: Patienten lernen von ihren Mitpatienten mehr
(bzw. anderes) und in gewisser Weise nachhaltiger als vom Therapeuten.
Jeder Therapeut, der mit Gruppen gearbeitet hat, hat diese Erfahrung gemacht.

2
Es wird die Erfahrung gemacht, mit seinen Themen nicht allein zu sein.
Handelt es sich um sehr spezielle Probleme (siehe "Themen"), ist diese Erfahrung ausschliesslich in einem solchen Rahmen möglich.
Handelt es sich um sehr allgemeine Themen ("Long-COVID" bzw. Depressionen im Zusammenhang mit der Corona-Krise), lässt sich der Versuch unternehmen, der damit gegenwärtig beobachtbaren gesellschaftlichen Spaltung entgegenzuwirken.

3
In der Gruppe begegnen einem die unterschiedlichsten Charaktere. Dies ist sehr nah am Alltag.

4
Anders als in der Einzeltherapie erfolgt die Spiegelung des eigenen Verhaltens und der eigenen Gefühlsäusserungen unmittelbar/ungebrochen und auf der Basis sehr unterschiedlicher Lebensumstände/Biografien. Dies kann eine sehr heilsame Wirkung haben.

5
Das "Hier und Jetzt" spielt eine grössere Rolle, kann aber durch den Leiter immer wieder auf typische-, frühkindlich erworbene Verhaltens - und Erlebensmuster des Einzelnen, wie sie sich im Gruppen-Kontext äussern, zurückgeführt werden.

6
Gegenseitige Übertragungen sind weniger ausgeprägt.
Rollenzuschreibungen, wie sie sich auch im familiären Kontext immer ergeben (haben), haben hingegen eine grössere Bedeutung. Das kann therapeutisch genutzt werden.

7
In der Gruppe gelingt es leichter, die Überzeugung zu verinnerlichen, dass jeder Patient selbst im Grunde der erste Experte seines Lebens ist.

8
Aufgrund sehr viel häufigerer (Situations-) Komik aktivieren Gruppentherapien sehr viel stärker als Therapien im Einzelsetting.
Regression wird leichter vermieden. Dies ist oft die Voraussetzung für Veränderung-prozesse.

9
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile: Jeder Teilnehmer kann jederzeit den Impuls geben, dass die Gruppe ein neues Niveau erreicht.

10
Im besten Fall lässt sich in Gruppen-Therapien eine Art Ur-Vertrauen (wieder) gewinnen:
Das Gefühl, dass Gesellschaft funktionieren kann. Die Gruppe wird zum Mikrokosmos.

II Themen

1 Long-Covid
2 Ängste und Depressionen
(speziell bei körperlichen Auswirkungen)
Das gesamte Spektrum von Phobien über Panikstörungen bis zu Infektions-, Umwelt-sowie Progredienz-Ängsten (bei schweren Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Tumoren u.a.)
3 Psychosomatische Spätfolgen aufgrund Zwangs-Dopings und politischer Verfolgung in der DDR
4 Burnout im Leistungssport
5 Burnout bei Mitarbeitern im Gesundheitswesen
6 Psychosomatische Erkrankungen im Zusammenhang mit Migration
7 Burnout infolge politischen Engagements/Aktivismus
8 Psychosomatische Probleme bei Arbeitslosigkeit bzw. arbeitsplatzbezogenen
Problemen
9 Klassische Psychosomatik

u.a. bei
Hypertonus,
Herzrhythmusstörungen,
Adipositas (inklusive Bypass-Operierten),
Binge Eating,
Asthma bronchiale,
Chronischen Unterbauchschmerzen,
Chronischem Müdigkeitssyndrom (CFS)

10
Funktionelle Erkrankungen

speziell:
Spannungskopfschmerzen/Migräne,
Reizdarmsyndrom,
Tinnitus,
Schwindel,
Dissoziative Erkrankungen
Schlafstörungen

11 Psychosomatische Probleme/Burnout bei Kreativen
(speziell Filmemachern, Musikern)
12 Süchte
(mit Ausnahme harter Drogen)
Speziell: Nikotin, Alkohol
auch Online-Sucht
13 Autoimmunerkrankungen
(nach medikamentöser Einstellung)
14 Anpassungsstörungen
bei schweren somatischen Erkrankungen (Herzinsuffizienz, Herzinfarkt, Schlaganfall)
Trauer (auch im Zusammenhang mit Schwangerschaftsabbrüchen)
15 Posttraumatische Belastungsstörungen
im Zusammenhang mit Haft, Verfolgung, Folter

III Grundsätze

1 Auch wenn es um ernste Themen geht, dürfen Witz und Humor nicht zu kurz
kommen: Der eigentliche Vorteil von Gruppen (- Therapien) besteht darin, dass es
hier viel leichter fällt, (Bier-) Ernstes auch einmal durch den Kakao zu ziehen.

2 Die Gruppe ist ein Refugium, ein geschützter Raum: Jeder Teilnehmer erkennt an,
dass er nur selbst erfolgreich sein kann, wenn sich die Gruppe als Ganzes gut
entwickelt.

3 Alles Gesagte bleibt im Raum.

4 Oberes Prinzip ist, dass jeder Teilnehmer mit Respekt und Verständnis behandelt wird.

5 Jeder Teilnehmer entscheidet selbst über das Tempo, mit dem er sich in den Gruppen-prozess begibt.

6 Wie immer im Leben werden Unstimmigkeiten, Missverständnisse u.ä. auftreten:
Es wird in einem solchen Fall als reife Leistung angesehen, dies möglichst offen
(aber nicht offensiv) mitzuteilen. Das bringt alle weiter.

7 Veränderungen brauchen Zeit. Es geht um das Bohren dicker Bretter.
Oder vielmehr das Anlegen neuer Pfade in einer Landschaft mit meterhoher
Schneedecke.

8 Ziel ist es, insgesamt freier zu werden, indem Begrenzungen jeglicher Art erkannt
und der Umgang mit ihnen eingeübt wird. Nach meiner Erfahrung gelingt dies
gut, wenn es gelingt, sich mit einer gewissen Disziplin und Geduld auf diesen
Prozess einzulassen.

Dies beinhaltet auch, nicht alles (inklusive sich selbst) so ernst zu nehmen.

IV Methoden

Integrative Gruppenpsychotherapie auf psychodynamischer Basis in Anlehnung an Johannes Kruse/Wolfgang Wöller und Micha Hilgers
Gelegentlicher Einsatz weiterer Methoden, wie:
Musik- und Kunsttherapie
Humortherapie
Psychoedukation (v. Hirschhausen-Modell)

V Indikationen

Hilfreich kann Gruppentherapie sein für Patienten, die an einem der unter II genannten Themen laborieren.
Dies gilt besonders für diejenigen, die die Erfahrung gemacht haben, in Gruppen aufzuleben oder sich vorgenommen haben, das in Zukunft besser zu können.

VI Kontraindikationen

Für Patienten mit akuter psychotischer Symptomatik, schweren Persönlichkeits-störungen oder sozialer Phobie ist ambulante Gruppenpsychotherapie nicht geeignet.
Selbstverständlich wird auch die persönliche Präferenz eine grosse Rolle in der Entscheidung spielen.

VII Kombinationstherapie

In vielen Fällen wird es sinnvoll sein, Einzel - und Gruppentherapie zu kombinieren.

VIII Konditionen

Die Kosten werden von allen Krankenkassen übernommen.
Da es inzwischen vielfache Evidenz gibt, dass die Wirksamkeit von Gruppentherapien überdurchschnittlich hoch sein kann, läuft die Genehmigung seit kurzem ohne (langwierige) Antragsverfahren ab. Das bedeutet, dass schnell gestartet werden kann.

IX Begriffe

Stress

Stress entsteht, wenn man unter Termindruck am PC sitzt und dieser nach 1000fach bewährtem Drücken der immergleichen Knöpfe plötzlich einen eigenen Kopf entwickelt und den Befehl verweigert. Wenn sich dann auch noch der Drucker aus unerfindlichen Gründen "aufhängt", ist die perfekte Stress-Situation entstanden.

Allgemein gesprochen, entsteht Stress immer dann, wenn wir in unserer angeborenen Funktionslust (dem "Flow") ausgebremst werden UND dies persönlich bedeutungsvoll ist.
In der Folge beginnen wir (zu viel) zu denken und schliesslich zu grübeln.

IIn der Regel wird der Stress als um so grösser empfunden, je stärker sich ein Gefühl der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins einstellt. Dies ist häufig dann der Fall, wenn unlösbare reale oder psychische Konflikte unser Leben bestimmen und schliesslich zu Dilemmata werden.

Auf der biochemischen Ebene spricht man von Stress, wenn verschiedene, der Homöostase dienende Systeme aus dem Gleichgewicht geraten.

Auf der Ebene der "Multi-Oszillatorischen-Funktions-Ordnung" (R. Sinz) zeigt sich Stress in einer De-Synchronisation/Entkoppelung der biologischen Rhythmen.

Die Pandemie hat diesem Begriff eine völlig neue Dringlichkeit gegeben:
In gewisser Weise lehrte sie uns mehr darüber, als es alle Forschung der letzten Jahre vermochte.


Diagnostik stressbezogener Parameter (Cortisol, IL 6, CRP, HRF u.a. ) (extern)

Stress aufgrund innerer (z.B. psychischer) oder äusserer (z.B. Viren, andere Mikroorganismen, Umweltgifte) Faktoren führt immer zur Veränderung einer ganzen Reihe von physiologischen Parametern. Will man diesen messen, also objektivieren, kann man diese theoretisch bestimmen, um Aussagen über einen günstigen oder ungünstigen Verlauf treffen zu können. Da es hierbei eine Vielzahl, zum Teil noch nicht vollständig verstandener Interdependenzen gibt, wird das nur im Einzelfall sinnvoll sein.

Deutlich wird dabei aber immerhin, dass psychische Erkrankungen nicht "eingebildet" sind, sondern immer mit stofflichen (d.h. biochemischen und anatomischen) Veränderungen einhergehen: Ein Beinbruch ist nicht realer als eine Depression.


Ganzheitlich-simultane Diagnostik und Therapie auf Basis biologisch-naturwissenschaftlicher-, psychologischer-, religiös-spiritueller und sozialer Aspekte

Hierbei geht es um den Versuch, alle Aspekte einer Erkrankung gleichrangig ("ganzheitlich") zu berücksichtigen. Dabei wird davon ausgegangen, dass bei allen Leiden eine seelische Komponente beteiligt ist.

Diese trifft in manchen-, zu einer Erkrankung mit Leidensdruck führenden Fällen auf ein "körperliches Entgegenkommen", das man auch als "persönliche Achillesferse" bezeichnen könnte ("Locus resistentiae minoris" im Mediziner-Jargon).

"Simultan" meint in diesem Zusammenhang, dass gründlich durchgeführte Diagnostik auch bereits heilsame, therapeutische Wirkung haben kann, da "das Kind beim Namen genannt" wurde.

Umgekehrt ergeben sich aus therapeutischen Massnahmen häufig erst entscheidende Hinweise auf die Natur einer Erkrankung.

Auch wenn diese Zusammenhänge selbstverständlich auch der "Schulmedizin" bekannt sind, kommen sie im Praxisalltag aufgrund vielfältiger (u.a. wirtschaftlicher) Zwänge sowie der vom Zeitgeist beeinflussten Erwartungshaltung häufig zu kurz.

Hinzu kommt, dass auch in der Psychosomatik häufig mit zu stark vereinfachten, monokausalen, den zeitlichen Verlauf ausser acht lassenden Annahmen gearbeitet wird, so dass das Ergebnis der diagnostischen und therapeutischen Bemühungen dann eine "Verschlimmbesserung" darstellt.

Von entscheidender Bedeutung ist es, sich in einem zeitlich offenen Prozess über das konkrete Zusammenspiel der einzelnen Faktoren (der "bio-psycho-soziale Einheit") klarwerden zu können. Hierbei wird der Einzelne als aktives Subjekt, das in einer Co-Evolution mit seiner Umgebung steht, verstanden. Zudem ist es unerlässlich, auch die spezifische soziale Lebensrealität zu sehen: Zu häufig wird unterstellt, dass die soziale Situation keinen Einfluss auf die Therapie habe.

Ebenso wichtig ist es, vor Beginn zu besprechen, welches Ziel erreicht werden soll:
Schnelles Funktionieren oder langfristige Symptomfreiheit.


Ernährungsmedizinische Beratung

Wie unzählige Studien der letzten Zeit (erneut) zeigen, ist die Bedeutung der Ernährung für die Gesundheit nicht hoch genug einzuschätzen. Dieses über Jahrhunderte bekannte Wissen wurde in den letzten Jahrzehnten aus vielen Gründen "vergessen", erlebt seit einigen Jahren aber eine Renaissance.

"Essen hält Leib und Seele zusammen."

Die Anwendungen beziehen sich nicht nur direkt auf unverträglichkeitsassozierte Erkrankungen, wie etwa Glutenunverträglichkeiten, sondern im Prinzip auf alle chronisch verlaufenden Erkrankungen.

Positive Erfahrungen wurden dabei mit sogenannten "Super Foods" gemacht.

Aber auch die verschiedenen Formen von Fasten/Intervall-Fasten führen zu bemerkenswerten Ergebnissen.

Speziell die Erforschung des sogenannten "Mikrobioms", der Billionen von Mikroorganismen in unserem Darm oder Mundraum, oder auch des "Mykobioms", der Co-Existenz mit Pilzen, verspricht in diesem Zusammenhang eine Vielzahl völlig neuer therapeutischer Möglichkeiten.

Dieses Wissen in die tägliche Routine zu integrieren, erfordert neben den nötigen Kenntnissen häufig auch die Lösung bestehender Blockaden infolge ungelöster Konflikte.
Selbstverständlich bedarf es auch gewisser beruflicher und familiärer Freiräume, als sinnvoll Erkanntes in die Praxis zu integrieren.

Sportmedizinische Beratung

Als ehemaliger aktiver Sportler habe ich zu diesem Gebiet einen besonderen Zugang:
Ich bin davon überzeugt, dass wohldosierte Bewegung die Lebensgeister weckt und schon allein deshalb ein nützliches Elixier darstellt.

Wie schon im Zusammenhang mit der Ernährungsmedizin beschrieben, gibt es auch auf diesem Gebiet inzwischen eine nicht mehr überblickbare Zahl an Studien, die den Wert sportlicher Betätigung für eigentlich fast alle Krankheiten auch auf biochemisch-immunologischer Ebene belegen.

Von besonderer Bedeutung ist hierbei die antiphlogistische-, also entzündungshemmende
Wirkung, wird doch immer deutlicher, dass Entzündungen die Grundlage sehr vieler, bisher unverstandener Erkrankungen bilden.

Hinzu kommt, dass immer besser verstanden wird, wie es durch Bewegung/Sport zur Neubildung von Gewebe kommt, von dem lange angenommen wurde, es sei nicht regenerierbar (z.B. Herzmuskel- und Nervenzellen).

Aber auch hier tut sich die Medizin immer noch schwer, alte Zöpfe abzuschneiden,
hat sie doch jahrhundertelang in ausschliesslicher Fixierung auf Defizite das ganze Gegenteil praktiziert (z.B. übermässig lange Bettruhe nach Herzinfarkt).

Natürlich sollte der Aufbau einer intensiveren sportlichen Betätigung nach langer Pause nur nach vorheriger (sport-) ärztlicher Untersuchung und Beratung erfolgen, da hier auch Gefahren einer Über- bzw. Fehlbelastung drohen. Dies vorausgesetzt, ist Bewegung aber die ideale Ergänzung, häufig sogar Voraussetzung für eine nachhaltige Umstellung der Ernährung.


Schul – und Komplementärmedizinische Ansätze

Von der Ausbildung her klassischer Schulmediziner, bin ich im Verlauf meines (beruflichen) Lebens zu der Überzeugung gelangt, dass die traditionelle westliche Medizin in bestimmten Fällen durch komplementärmedizinische -, z.T. in anderen Kulturkreisen entwickelte Ansätze ergänzt werden sollte, will man den stark gestiegenen Stress, der auch aus der gegenwärtig üblichen Vernachlässigung evolutionär gewachsener Rhythmen resultiert, nicht aussen vor lassen.

Zu tun hat das damit, dass in anderen Kulturkreisen Körperliches und Seelisches nicht derart streng getrennt wurden und deshalb mehr Erfahrungswissen über deren Einheit gesammelt worden ist.

Versteht man unter Ökologie nicht nur Klimaschutz sondern auch die Berücksichtigung der Grenzen der sich in Co-Evolution entwickelnden menschlichen Natur, sollte sich um diese Einheit stärker bemüht werden.

Natürlich muss dabei berücksichtigt werden, dass vorhandene Prägungen auf bestimmte religiöse und kulturelle Normen vorhanden und von existentiellem Wert sind:
Im Zweifel ist das seelische Befinden dem psycho-physischen häufig übergeordnet.

Lebensstil – Modifikationen

Auch wenn diese sicher der Königsweg sind, ist mir klar, wie ungemein schwierig es ist, dies in einem von vielfachen äusseren Zwängen bestimmten und durchgetakteten Alltag umzusetzen. Hier kann man sich nur darum bemühen, in kleinen (mitunter winzigen) Schritten voranzukommen und sich durch Rückschläge nicht entmutigen zu lassen.

Gelingt das nicht (oder ist eine ausschliessliche Modifikation des Lebensstils von vornherein unzureichend, weil es sich um eine akute Erkrankung handelt), bleibt das schärfere Schwert der Pharmakotherapie.

Häufig wird man beides kombinieren.



Einzel- und Gruppentherapie

Diese können einander in vielen Fällen sehr gut ergänzen, wobei es auch Situationen gibt, in denen nur das eine oder andere möglich ist. Im Rahmen der sogenannten probatorischen Sitzungen kann besprochen werden, welcher Weg der für Sie am besten geeignete ist.



Integrative Psychotherapie mit Schwerpunkt auf psychodynamischen und humanistischen Verfahren

In der psychodynamischen Psychotherapie (zu der auch die existentialistisch-humanistischen Ansätze Yaloms oder Frankls gehören) wird davon ausgegangen, dass (innerpsychische) unlösbare Konflikte die Ursache mannigfaltiger seelischer Leiden sind. Dies trifft um so stärker zu, je weniger diese – häufig bereits in der frühen Kindheit wirksamen – Konflikte dem Einzelnen bewusst sind.

Hierbei ist es wichtig, keinen Gegensatz zwischen objektiven- und intra-psychischen Konflikten zu konstruieren. Beide sind real. In der psychodynamischen Psychotherapie liegt der Fokus allerdings auf den intrapsychischen Konflikten.


Entspannungsverfahren (speziell Hypnose)

Diese können in vielen Fällen das Stressniveau senken und damit günstige Voraussetzungen herstellen, weitergehende therapeutische Fortschritte zu erzielen.

Das gilt grundsätzlich für alle Stressfolgeerkrankungen und besonders für sogenannte funktionelle Erkrankungen (wie z.B. das Reizdarmsyndrom).

Neben dem autogenen Training, der Progressiven Muskelrelaxation und der medizinischen Hypnose hat vor allem Meditation erstaunliche, positive Auswirkungen auf alle Organe.


Humor

Obwohl dessen heilsamer Effekt sehr naheliegend ist (und durch entsprechende Studien auch bestätigt ist), wird diesem in Therapien oft kein grosser Stellenwert eingeräumt.
Zu unrecht.




Expressives Schreiben

Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, aufgrund derer es hilfreich sein kann, den oft chaotischen Gedankenfluss in eine feste Form zu bringen und dabei Wert auf den Ausdruck der eigenen Gefühle zu legen. Die Basis dafür können (müssen aber nicht) auch (Tag-) Träume sein.

Für die Therapie kann das eine gute Hilfe sein, da hierdurch auch (bisher) unbewusst Gebliebenes zum Thema werden kann.


Long-COVID

Auch wenn die Diskussion hierüber erst begonnen hat, wird hierunter von den meisten Medizinern verstanden, dass im Zusammenhang mit einer COVID-Infektion aufgetretene Symptome länger als drei Monate fortbestehen.

Bei der Beantwortung der Frage nach den Ursachen scheiden sich die Geister allerdings.

In der Regel wird davon ausgegangen, dass im Zusammenhang mit der Corona-Infektion ausgeschüttete Entzündungsmediatoren, sogenannte Zytokine, auch nach Entfernung des Virus aus dem Körper fortwirken, indem sie z.B. Astrogliazellen zur Produktion von weiteren Zytokinen anregen und somit ein Teufelskreislauf in Gang kommt. Dieser sorgt dafür, dass in unterschiedlichen Geweben ein Entzündungsprozess mit den entsprechenden klinischen Folgen bestehen bleibt.

Als eine andere Möglichkeit werden Autoimmunprozesse, also gegen den eigenen Körper gerichtete Abwehrprozesse der Immunabwehr, diskutiert.

Ein weiterer oft beteiligter Mechanismus sind mikroangiopathische Veränderungen, also Schädigungen der Gefässe, in deren Folge es zu Gerinnungsstörungen kommt. Diese können dann zu Thrombosen, also Verstopfungen kleiner Blutgefässe, führen, so dass praktisch jedes Organ des Körpers betroffen sein kann. Long-Covid ist also DAS neue Chamäleon der Medizin mit inzwischen über 200 beschriebenen Symptomen.

Schliesslich wird auch diskutiert, dass in einigen Fällen das Virus nicht vollständig aus dem Körper verschwindet ("eradiziert" wird) und deshalb weiterhin Symptome verursacht. Dies kann z.B. ein Reservoir im Darm sein, dessen immunologische Abwehr infolge eines gestörten Mikroklimas ("Mikrobiom") beeinträchtigt ist.

Warum dies bei manchen Menschen so abläuft und bei anderen nicht, wird durch die diskutierten Mechanismen allerdings nicht vollständig erklärt.

Vielmehr scheint es so zu sein, dass - zusätzlich zu den beschriebenen physiologischen (Hardware-) Prozessen - durch die Infektion bei manchen Menschen auch psychische Schwachstellen blossgelegt werden und sich in einer Art Circulus vitiosus gegenseitig zu verstärken beginnen:

Äussere Stressoren (also z.B. Sars-COV 2) treffen auf eine "Gestimmtheit" des Körpers, ein "körperliches Entgegenkommen" infolge bereits vorhandener innerer Stressoren (etwa im Zusammenhang ungelöster Konflikte) oder auch bisher undiagnostizierter körperlicher Erkrankungen/Anomalien (etwa im Sinne einer genetischen Veranlagung).

Die therapeutische Herausforderung besteht nun darin, diesen Teufelskreislauf zu durchbrechen.

Gelingt dies, verbessert sich nicht nur das allgemeine Wohlbefinden bzw. die psycho-physische Leistungsfähigkeit, sondern normalisieren sich auch die entsprechenden -, Stress anzeigenden Parameter (wie CRP, IL6, Tonus des Parasympathikus u.a.).

Hierfür kann eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit externen Spezialisten oder REHA-Einrichtungen notwendig sein.


Burn Out

Hierunter wird eine (Erschöpfungs-) Depression verstanden, die ihren Ursprung vorwiegend im beruflichen Alltag hat.

Stressoren sind hier häufig fehlende Möglichkeiten, individuelle Stärken in betriebliche Abläufe einbringen zu können.

Mangelnde allgemeine Partizipations-Chancen oder ein Missverhältnis von (gesellschaftlicher, "systemrelevanter") Leistung und (finanzieller) Anerkennung sind weitere Gründe, die dazu führen, dass Burnout-Erkrankungen besonders häufig auch bei Beschäftigten im Gesundheitswesen diagnostiziert werden.


Schmerzen unklarer Ursache

Es gibt wenige Bereiche in der Medizin, in denen es in den vergangenen 20 Jahren einen grösseren Wissenszuwachs gegeben hat: Wurde in der Vergangenheit davon ausgegangen, dass der subjektiv empfundene Schmerz umso ausgeprägter ist, je deutlicher sich anatomisch-strukturelle Veränderungen in der sogenannten bildgebenden Diagnostik (Röntgen, CT, MRT, PET u.a.) finden lassen, weiss man heute sehr viel genauer, dass das nicht immer so einfach ist:
So können sehr stark ausgeprägte -, auf degenerative Schäden hindeutende Veränderungen im Röntgenbild der Wirbelsäule mit subjektivem Wohlbefinden einhergehen, während es umgekehrt Menschen gibt, die aufgrund minimaler organischer Schäden unerträgliche Schmerzen verspüren.

Verantwortlich hierfür ist letzten Endes das sogenannte Schmerzgedächtnis, über dessen Matrix im Zentralnervensystem immer mehr bekannt wird.


Inzwischen gibt es eine derart erdrückende Evidenz für den entscheidenden Einfluss seelischer Faktoren auf das Schmerzempfinden, dass man sich fragen muss, weshalb diese Zusammenhänge so lange ignoriert wurden (und im - immer stärker von wirtschaftlichen Zwängen im Zusammenhang mit den sogenannten "Fallpauschalen" dominierten - Klinikalltag häufig noch immer werden).

Die Konsequenz waren häufig Operationen, in deren Folge es den Patienten nur kurzzeitig oder auch überhaupt nicht besser ging.

Therapeutische Optionen gibt es dennoch:

Wie das uns besser vertraute Kurz- oder Langzeitgedächtnis für Personen oder Ereignisse ist auch das Schmerzgedächtnis trainierbar, also durch unseren Willen beeinflussbar.

Dies bietet Chancen für – z.B. durch Psychotherapie initiierte - Lernprozesse.

Selbstverständlich wird es häufig so sein, dass dennoch weiterhin schmerzstillende Medikamente benötigt werden, da der Schmerz einen existentiellen Verlust zum Ausdruck bringen kann oder für einen unlösbaren Konflikt, also ein Dilemma, stehen kann.

Aber jede Reduktion des Medikamentenkonsums ist ein Fortschritt. Erst recht natürlich die Möglichkeit, auf eine Operation verzichten zu können.


Depressionen, die mit körperlichen Manifestationen einhergehen

Unabhängig von einer Depression dürfte vielen das Phänomen vertraut sein, dass man sich weniger leistungsfähig und im Einklang mit seinem Körper fühlt, wenn es einem psychisch schlecht geht.

Im Zustand einer Depression ist dieser Effekt um ein Vielfaches verstärkt:
Da der Welt, die nicht genug oder nur Enttäuschungen zu bieten hat, entflohen werden soll, wird der Blick verstärkt nach innen gerichtet, so dass kleine, unvermeidliche Funktionsstörungen in diesem Inneren als bedrohlich wahrgenommen werden.

In der Annahme, sich wegen einer sich anbahnenden schweren körperlichen Erkrankung schonen zu müssen, kommt es nun zu einem weiteren Rückzug aus dem Leben, wodurch die Binnenperspektive noch ausgeprägter wird und man schliesslich "das Gras wachsen" hört: Ein klassischer Teufelskreislauf.

Zudem kommt es durch die körperliche Unterforderung zu einer "De-Konditionierung", d.h. einfache tägliche Verrichtungen fallen zunehmend schwerer. Auch dies trägt zu weiterem depressiven Rückzug bei.

Handelt es sich um eine klinische Depression, kommt es auch zu biochemischen und neuro-endokrinologischen Veränderungen, die im Laufe der Zeit auch morphologische, d.h. strukturelle Veränderungen im Zentralnervensystem nach sich ziehen können.

Wie vor allem die Forschungen zur "Epigenetik" gezeigt haben, sind diese Veränderungen bis ins hohe Alter umkehrbar, werden die auslösenden Probleme oder Konflikte beseitigt.

Ängste/Zwänge (einschliesslich Umweltängsten)

Wie die vergangenen zwei Jahre der Pandemie eindrucksvoll gezeigt haben, sind (übersteigerte) Ängste in der Gesellschaft weit verbreitet.

Wir sind auf dem besten Weg in eine phobische Gesellschaft.

Sinnfällig wurde nicht nur, wie viele Menschen sich anfällig hierfür zeigten sondern auch deren Bandbreite: Überwogen bei der einen Gruppe mehr die Befürchtungen vor den unmittelbaren Folgen einer Infektion, dominierten bei anderen stärker die Sorgen vor möglichen Spätfolgen einer Impfung. Wieder andere sahen ihre gesellschaftliche Position bzw. ihren Arbeitsplatz in Gefahr.

Stress lösten alle Reaktionsformen aus.

Dabei entwickelten sie sich alle auf der Basis eines individuell adäquaten Umgangs mit der sehr realen Gefahr eines schweren Verlaufs einer COVID-Infektion.

Je länger das Ganze dauerte, je widersprüchlicher die offizielle Kommunikation wurde und je "blanker die Nerven lagen", desto stärker verselbständigten sich diese ursprünglich hilfreichen Arten des Umgangs mit dieser Krisensituation aber und bekamen damit einen destruktiven, dysfunktionalen Charakter.

Da diese erst einmal in der Natur der menschlichen Psyche begründeten unter-schiedlichen Arten des Umgangs mit realen Gefahren nun zudem auf eine Gesellschaft traf, die aufgrund realer Spaltungen in Teilen zu wenig Verständnis hierfür aufzubringen bereit war, verstärkten sich diese Differenzen weiter.

Im Ergebnis sehen wir heute eine Gesellschaft, die die Notwendigkeit von Solidarität um so stärker beschwört, je weniger diese in der Realität verankert ist.



Psychosomatische Erkrankungen

Verstanden werden sollen hierunter sowohl primär somatische Erkrankungen, deren Verlauf durch psychische Faktoren beeinflusst wird, als auch ursprünglich psychische Turbulenzen, die körperliche Handicaps verstärken.

Sowohl die primär somatisch und organ-pathologisch orientierte Medizin als auch die Psychosomatik haben sich im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte von radikalen Sichtweisen, die einen Ausschliesslichkeitsanspruch behaupteten, verabschiedet.

Heute wird davon ausgegangen, dass ein wechselseitiger Zusammenhang bei allen Erkrankungen besteht, ist der Mensch doch (noch) mehr als eine Maschine.

Von der grundsätzlichen Anerkennung dieses Zusammenhangs bis zur realen Berücksichtigung in Theorie und Praxis ist es unter den Bedingungen des gegenwärtigen Gesundheitswesens jedoch noch ein weiter Weg.



Funktionelle Erkrankungen (Reizdarm, Reizblase, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Schwindel, Tinnitus)

Von Psychiatern gern auch als "somatoforme Störungen" bezeichnet, handelt es sich bei "Funktionellen Erkrankungen" im Kern um eine Dys-Balance von Individuum und Umwelt, d.h. um eine Dissoziation der "Multi-Oszillatorischen-Funktions-Ordnung", die der Mensch auf der biochemischen Mikroebene eben auch ist.

So grundsätzlich die Störung ist, so vielfältig sind die Folgen für die psycho-physische Gesundheit des Einzelnen. Diese reichen von Kopfschmerzen über Schwindel bis zu Schlafstörungen.

In der Therapie wird sich darum bemüht werden, Wege zu finden, die persönliche "Eurhythmie" wieder zu verbessern, d.h. z.B. nach Wegen zu suchen, wie die negativen Auswirkungen von z.B. Schichtarbeit möglichst minimiert werden können.

Eine weitere Ursache sind (häufig unbewusste) Konflikte, die über eine Dys-Balance des autonomen Nervensystems auch die muskuläre Balance verschiedener innerer Organe stört. Typische Folgen sind z.B. Reizdarm und - blase.






Autoimmunerkrankungen (nach medikamentöser Einstellung)

Die in den letzten Jahren aus der Mode gekommene Bezeichnung "Autoaggressions-krankheit" verwies noch sehr deutlich auf die psychische Komponente solcher Erkrankungen wie der Colitis ulcerosa, des Morbus Crohn oder der Multiplen Sklerose.

Auch auf diesem Gebiet hat die psychosomatische Forschung der letzten Jahre (und speziell die Psychoneuroimmunologie) eine Vielzahl an Belegen geliefert, dass durch Konflikte der unterschiedlichsten Art die sogenannte Stressachse befeuert wird, so dass in der Folge das - auch neurotoxisch wirkende - Cortisol verstärkt ausgeschüttet wird.

Dieses führt über einen sogenannten "TH1/TH2-Shift" zu einer Abnahme der Leistungsfähigkeit des Immunsystems gegen mikrobielle Erreger und zu einer Zunahme der Entzündungsaktivität im Körper. Die Folge sind (die Verstärkung von) Autoimmun-erkrankungen.

Auch hier kann durch (aufdeckende) Psychtherapie versucht werden, das "Auto-aggressionspotential" zu verkleinern und den Bedarf an Medikamenten zumindest zu verringern.

Keineswegs soll damit behauptet werden, dass auf eine basale schulmedizinische Behandlung verzichtet werden kann. Einen entsprechenden Leidensdruck und die entsprechende Behandlungsbereitschaft vorausgesetzt, kann eine psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung in einigen Fällen aber begleitend sehr sinnvoll sein.



Herz-Kreislaufkrankheiten, speziell Hypertonus (Bluthochdruck)

Bei wenigen (Volks-) Krankheiten zeigt sich deutlicher, dass das biomedizinische Maschinenmodell der Schulmedizin mitunter unzureichend ist:

Es gibt den "sekundären Hypertonus" (10%) und den "primären Hypertonus" (90%).

Ersterer ist Folge hormonaler Entgleisungen, letzterer "essentiell".

Damit wurde sich in der Vergangenheit häufig zufrieden gegeben.

Hierbei spielten dann Berichte von Patienten, in denen es um Gefühle von Vitalität bei hohem Blutdruck sowie das entsprechende Gegenteil bei dessen pharmako-therapeutischer Senkung geht, keine Rolle.

Vielmehr wurde davon ausgegangen, dass das "Ohmsche Gesetz", demzufolge Druck, Volumen und Flussgeschwindigkeit in "starren Röhren" berechnet werden können,
auch für den Blutkreislauf gilt, ohne dass weitere Einflussfaktoren berücksichtigt werden müssten.

Dass Menschen unter ( Dauer-) Stress und überwiegendem Sympathikotonus auch einmal "auf 180" gehen können, obwohl sich an den Blutgefässen ("Röhren") oder dem generellen Hormonhaushalt nichts geändert hat, war in dieser Betrachtungsweise nicht vorgesehen.

Sowohl für die Diagnostik als auch die Therapie hatte das erhebliche Konsequenzen:

Unterschätzt man die situative Variabilität des Blutdrucks, wird ein Hochdruck diagnostiziert, wo unter Umständen keiner besteht.

Ignoriert man die positiven Effekte eines hohen Blutdrucks auf das Gefühl von Lebendigkeit, wird eine mit Nebenwirkungen verbundene medikamentöse Therapie
nicht akzeptiert werden.

Vor allem aber wurde durch diese mechanistische Sichtweise die Chance vertan, Bluthochdruck als Hinweis auf Grundsätzlicheres, z.B. Stress, zu verstehen.
Andernorts tickende Zeitbomben werden dann übersehen.

Selbstverständlich wissen viele Praktiker um diese Zusammenhänge und handeln im Zweifel "unorthodox", d.h. pragmatisch gegen die Theorie.



Suchtverhalten (mit Ausnahme harter Drogen)/Online-Abhängigkeit

Ich gehe davon aus, dass Suchtverhalten entsteht, wo Sehnsucht nicht ankommt.

Die Basis ist also zunächst einmal eine Kompetenz: Die Fähigkeit, überhaupt etwas zu wollen, Ziele zu haben, Ansprüche zu formulieren und enttäuscht zu sein, wenn diese nicht erreicht werden.

Darauf lässt sich aufbauen.

In der gemeinsamen Arbeit gilt es herauszufinden, wann und aus welchen Gründen der Faden gerissen ist.

Wie kann die Fähigkeit, etwas gewollt zu haben, neu gestärkt werden und konstruktiv nutzbar gemacht werden.


Essstörungen (einschliesslich Adipositas, Magersucht)

Diesen liegen komplexe Ursachengefüge auf genetischer, biochemischer, psychologischer, psychosozialer und politischer Ebene zugrunde.

Entsprechend schwierig ist die Therapie.

Gute Chancen bestehen nach meiner Erfahrung, gelingt es, gleichzeitig sowohl an der "Einnahme-Seite" wie der "Ausgaben-Seite" anzusetzen:

Im Rahmen eines Intervall-Fastens werden weniger Kalorien aufgenommen, ohne dass ein Gefühl des Verzichts aufkommt und gleichzeitig können über - dann leichter fallende - vermehrte Bewegung mehr Kalorien verbrannt - und dabei noch Endorphine ("Glückshormone") produziert werden.

Zusätzliche positive Effekte auf nahezu alle Körperfunktionen entstehen im Rahmen des Intervallfastens u.a. durch die damit verbundene synchronisierende Wirkung auf die Mikroorganismen des Mikrobioms: Nicht nur unsere eigenen Rhythmen erfahren ein Re-Set sondern auch die unserer kleinen Mitbewohner.


Sportmedizin

Sport ist ein wichtiges Therapeutikum.

Speziell gilt dies für Team-Sport, der eine Kombination aus Steigerung der psychophysischen Fitness und Gemeinschaftserlebnis ermöglicht.

Nicht aus den Augen verloren werden darf aber natürlich auch hier der Grundsatz, dass "die Dosis das Gift macht": So hilfreich sportliche Betätigung für alle Körperfunktionen und die Psyche ist, kann es - im Übermass betrieben - auch selbst zur Sucht werden und dann mehr schaden als nutzen.

Besonders gilt dies natürlich, wenn leistungssteigernde Mittel eingenommen wurden.


Gestörter Schlaf (z.B. im Zusammenhang mit Trauerprozessen oder Schichtarbeit)

Auch hierbei handelt es sich um eine sehr komplexe Problematik, in der es keine gute einfache, d.h. biomedizinische Lösung gibt: Nach wie vor ist es nicht gelungen, ein Medikament zu entwickeln, das die sogenannte "Schlafarchitektur" unbeschädigt lässt.

Da speziell die häufig eingesetzten Benzodiazepine und Z-Substanzen bekanntermassen ein hohes Abhängigkeitspotential haben, lässt sich eine positive Kosten-Nutzen-Relation nur bei sehr kurzfristiger Einnahme in Ausnahmefällen konstatieren.
Will man nicht auf weniger abhängig machende -, aber auch weniger wirksame Medikamente (wie einige Antidepressiva oder Antipsychotika) zurückgreifen, muss nach anderen Wegen gesucht werden, gesunden Schlaf zu gewährleisten.

Sehr genau weiss man inzwischen, wie wichtig ein solcher für das allgemeine Wohlbefinden und ein gesundes Altern ist.

In der Therapie geht es zum einen um die mannigfaltigen Möglichkeiten, die sich aus der sogenannten "Schlafhygiene" ergeben: Wie lässt sich deren theoretische Kenntnis in praktizierten Alltag übersetzen?

Zum anderen wird man in hartnäckigen Fällen um psychotherapeutische Bemühungen nicht herumkommen.

Mitunter werden auch soziotherapeutische Massnahmen notwendig werden: Das kann zum Beispiel ein Wechsel des Arbeitsplatzes sein.

Sehr gut eignet sich diese Thematik auch für Gruppentherapien.


Körperliche Probleme im Zusammenhang mit Migration

Erfahrungsgemäss kommt es im Zusammenhang mit Migration zu einer Reihe von Anpassungsproblemen, die sich in vielfältigen körperlichen und seelischen Symptomen zeigen können.

Auch hier ist eine Kombination aus Einzel - und Gruppenpsychotherapie sehr hilfreich, um über Erfahrungslernen Wege zu finden, besser damit umzugehen.


Störungen infolge von Belastungen (z.B. aufgrund eigener schwerer Erkrankungen)

Eine eigene schwere Erkrankung führt häufig zu massiven Anpassungsproblemen, die bis zu einer depressiven Erkrankung führen können.

Auch wenn man anfangs vielleicht noch glaubt, mit Hilfe von Freunden und anderer Resilienzfaktoren damit fertig zu werden, sollte man nicht zögern, sich rechtzeitig professionelle Hilfe zu holen.

Selbst wenn der Verlauf der Erkrankung nicht oder nur zum Teil aufzuhalten sein sollte, ist es für die Aufrechterhaltung der Lebensqualität wichtig, aktiv zu bleiben und von den Erfahrungen Anderer zu lernen.


Anpassungsprobleme (z.B. im Zusammenhang mit politischem Engagement, Aktivismus)


Politisches Engagement kann wichtig sein, um nicht im Biedermeier zu versinken,
birgt aber in heutiger Zeit auch die Gefahr, das Rad zu überdrehen und in einem psycho-physischen Burnout zu landen.

Wie jeder dem Grunde nach weiss, besteht auch hier die Kunst darin, eine gesunde Balance vieler, das Leben ausmachender Antagonismen zu finden.

Hierbei hat sich Gruppenpsychotherapie als hilfreich erwiesen, um dieses abstrakt vorhandene - in Erfahrungswissen umzuwandeln.




Psychosomatische Störungen im Zusammenhang mit einer Verfolgung in der DDR

Auf diesem Gebiet liegt ein Schwerpunkt der Praxis.

Die Therapie besteht in der Regel in einer Kombination aus Einzel - und Gruppen-therapie.




Körperliche und seelische Probleme infolge Zwangsdopings in der DDR

Auch dieses Feld bildet einen Praxisschwerpunkt.



Burnout infolge Spitzensports

So wichtig sportliche Betätigung für das allgemeine Wohlbefinden ist und so wichtig dafür die Vorbildwirkung des Spitzensports ist, führt die in den letzten Jahren zunehmende Kommerzialisierung dazu, dass immer mehr Hochleistungssportler einen zu hohen Preis zahlen müssen, wenn sie nicht frühzeitig einen Weg finden, eine Balance aller wesentlichen Lebensbereiche herzustellen.




X Kontakt

Am einfachsten ist es, mir eine Mail mit einer kurzen Beschreibung Ihres Anliegens zu senden. Alternativ können Sie auch telefonisch Kontakt aufnehmen.
Da das Telefon während der Sprechstunden nicht bedient werden kann, rufe ich Sie so bald als möglich zurück.
Sollte kurzfristig kein passender Platz in einer für Ihre Thematik passenden Gruppe frei sein, können Sie sich auf eine Warteliste setzen lassen. Falls dies nicht möglich ist, kann ich Ihnen Adressen von Kollegen, die evtl. über freie Kapazitäten verfügen, geben.

4 Methoden

Ganzheitlich-simultane Diagnostik und Therapie unter Berücksichtigung biologisch-naturwissenschaftlicher-, psychologischer –, religiös-spiritueller und sozialer Aspekte
Diagnostik stressbezogener Parameter (Cortisol, IL 6, CRP, HRF, schlafbezogener Parameter u.a. ) (extern)
Abschätzung des Kopplungsgrades der "Multioszillatorischen Funktionsordnung" (R. Sinz)
(bei Bedarf)
Ernährungsmedizinische Beratung
Sportmedizinische Beratung
Schul – und Komplementärmedizinische Ansätze
Lebensstil - Modifikationen/Psychoedukation
Integrative Psychotherapie mit Schwerpunkt auf psychodynamischen und humanistischen Verfahren
Humor
Expressives Schreiben
Kreativtherapie (Musik- und Mal-Therapie)


Arzt (D)
Facharzt (CH und D)
Ärztlicher Psychotherapeut (D)
Ärztekammer Berlin
Kassenärztliche Vereinigung Berlin

Hier finden Sie die Kontaktdaten der Aufsichtsbehörden und die berufsrechtlichen Regelungen:

1950
Seitenaufrufe seit 03.03.2023
Letzte Änderung am 24.07.2023